[Klugschnacker]

Ich habe heute bei Regen das Koppeltraining durchgezogen. Wie schon häufig waren wir dabei auf der Flucht vor den allerschwärzesten Wolken – mit Vollgas hetzten wir den helleren Stellen des Himmels hinterher, in der Hoffnung, der Regen möge aufhören.

Es waren dunkle Mächte am Werk. Wohin wir auch flüchteten, wohin wir uns wendeten, wir landeten immer wieder in der Stadt. Es gab kein Entrinnen, stets waren dicke Regenwände im Weg, wenn wir das platte Land suchten. Also eierten wir tropfnass mit Aerohelm und Scheibe von Ampel zu Ampel und fluchten mehr über den versauten Schnitt als über den Regen. 90 der miesesten Kilometer aller Zeiten.

Den Koppellauf bestritt ich wegen eines Muskelfaserrisses in der Wade überwiegend marschierend. Aufkeimenden Sinnfragen gegenüber verhielt ich mich schweigsam. Ich war klatschnass und humpelte an einer Landstraße entlang. Positiv denkend, versuchte ich mich über mein gesundes Bein zu freuen, das prächtig marschierte.

Nach dem Training war ein Restaurantbesuch zusammen mit meinen Trainingsfreunden geplant, um ein paar Dinge zu besprechen. Der Gedanke daran hielt mich aufrecht.

Beim Umziehen hinter dem Auto verstauchte ich mir den großen Zeh des gesunden Beins. Mein nasses Rad lag im Kofferraum und ich bemerkte, dass das Hinterrad platt ist. Eine Nachricht blinkte auf dem Handy, das Essen war abgesagt.

Ich fuhr wie ferngesteuert zu McDonalds und holte mir einen BigMac mit Pommes ohne auszusteigen. Ich fraß ihn mechanisch auf dem Parkplatz. Danach fuhr ich zur Tanke und kaufte für das restliche Geld Schokolade. Die habe ich am Stück vertilgt.

So, jetzt ist es raus. Danke für’s Zuhören. Mir geht’s schon besser.

Arne