Zitat:
Zitat von Vinoman
Hätte ich auch so vermutet. Leider kann man sich nicht völlig sicher sein, ob das System ausreichend durchlässig für Anti-Milch Publikationen ist.... Es gibt schon einige, die am Status quo gut verdienen. 
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Dem kann ich nur zustimmen, was Du da schreibst, Vinoman - gerade die exorbitanten Kosten, die ja nur für die Beitragszahler als Ausgaben verbucht werden, aber bei Ärzten, Pharmaherstellern etc als Einnahmen auftauchen machen die herrschende Praxis der einseitigen Forschungsförderung und Publikation fragwürdig.
Wie groß wird wohl die Bereitschaft von Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner sein, eine unabhängige Studie zu finanzieren, die sich kritisch mit der Rolle der Milchprodukte im Kontext der Osteoporose auseinandersetzen will? Man muss sich nur anschauen, wie sie und ihre Vorgänger die Industrie und Agrarlobby mit Samthandschuhen angefasst hat... .
Welcher karrierebewußte Forscher würde ernsthaft daran glauben, dass er für künftige andere Projekte Drittmittel aus der Pharma- oder Nahrungsmittelindustrie einwerben könnte, wenn ihm ein bahnbrechender Druchbruch zum Thema Milch als Mitverursacher von Osteoporose gelänge?
Was die Frage welche Zeitschrift als wie wichtig zu bertachten ist angeht, so darf man ferner nicht vergessen, dass es sich auch hier um alte Seilschaften zwischen Medizin und der mit ihr in den pekuniären Interessen verflochtenen Industrie handelt: "Wir bestimmen, was seriöse Forschung ist und seriöse Forschung ist das was unseren finanziellen Interessen zumindest nicht entgegen steht." Und gerade weil ein jeder Forscher in einer von Hafu so genannten "Champions League Titeln" publizieren will - enorm karriereförderlich! - weiß man natürlich was man tunlichts dort nicht einreichen sollte, wenn man eine ernsthafte Chance auf Veröffentlichung haben will... . Die Mafia definiert die Regeln - und die Wissenschaft hat sie akzeptiert, weil sie ohne Forschungsgelder aus der Wirtschaft nicht forschen kann.
Abseits davon: Die von mir angeführten Zitate stammen weit überwiegend aus "Champions-League-Titeln" der Ernährungswissenschaft und Ernährungsmedizin (zb American Journal of Clinical Nutrition, European Journal of Nutrition u.w.m.) und nicht aus Postillen zweifelhaften Rufes. Ein weiteres Indiz für Argumentationsarmut, lieber Hafu. Wenn Du inhaltlich nichts entgegen zu setzen hast, dann wird eben die Informationsquelle des Andersdenkenden herabgewürdigt. Ich verbuche das billige Ablenkungsmanöver als Punkt für mich, zumal Du keinerlei enrstzunehmende Belege für Deine altbackenen Thesen liefern konntest.
Da die Ernährungsmedizin ein von dieser eher belächelter Nebenzweig der Schulmedizin ist, mag es nicht verwundern, dass diese Organe seltener gelesen resp. zitiert werden. Wie das gegenseitige Sich-Zitieren läuft und was dann die "Bedeutung" pusht, das weiß ich aus eigener Praxis aus wirtschaftswissenschaftlicher Forschung. Dass man, um zb in der ZfB (Zeitschrift für Betriebswirtschaft; DIE BWL-Zeitschrift in D schlechthin, vergleichbar mit "The Lancet" vom Ruf her) aus dem "richtigen Stall" stammen muss, damit der Artikel überhaupt in die Begutachtung kommt, das weiß auch ein jeder, der das Milieu kennt. In der Medizin ist es offensichtlich nicht anders.
Zur Abrundung meiner "Ärzteschelte" ein aktueller Beitrag auf 3Sat zum mafiösen Sumpf in unserem Gesundheitswesen nebst Verquickung mit der Wissenschaft.:
http://www.3sat.de/vivo/vivo_titel.html