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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Stretching: Das Märchen vom Dehnen
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Alt 15.12.2010, 00:48   #95
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
Benutzerbild von Klugschnacker
 
Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 24.941
Zitat:
Zitat von Bonafides Beitrag anzeigen
Arne, ich habe eine Frage hinsichtlich der Kollagenfasern:

Zu Anfang deines Beitrags sagst du, dass die Kollagenfasern bei der Kontraktion als Energiespeicher dienen würden.

Daraufhin sagst du ebenfalls, dass durch starkes (statisches) Dehnen der Muskel ein Dickenwachstum erfahre, was zu einer Vermehrung der Kollagenfasern führe.

Bedeutet dies nicht, dass durch (statisches) Dehnen mehr Energie bei der Kontraktion gespeichert werden kann, ergo mehr Energie dem Muskel in der Abdruckphase bereitstünde?

Geht mit der Verdickung gleichzeitig auch die Änderung der Struktur, hin zur Parallelstruktur einher, wodurch wiederum Elastizität eingebüßt würde und damit Energie verloren ginge?

Besten Dank für eine etwaige Antwort und abendliche Grüße.
Ja, bei einem Dickenwachstum des Muskels werden neue Sarkomere gebildet, das sind die kleinen teleskopartigen Gebilde im Muskel, die die Kontraktion bewirken. Die Sarkomere werden bei einem Dickenwachstum immer parallel vermehrt. Der Muskel wächst dadurch in die Breite und nicht in die Länge.

Du meinst aber wahrscheinlich eher den Creeping-Effekt, der bei statischem Dehnen auftreten kann. Er bezieht sich nicht auf die Muskelzellen, also die teleskopartigen Sarkomere, sondern auf das Bindegewebe, das ganze Muskelfaserbündel umschließt.

Die Kollagenfasern dieses Bindegewebes sind nicht parallel zur Zugrichtung ausgerichtet, sondern kreuz und quer. Durch dieses Chaos in den Verlaufsrichtungen können die nicht sonderlich elastischen Kollagenfasern in ihrer Gesamtheit elastisch reagieren. Durch anhaltendes statisches Dehnen kommt es zu einer vermehrten Parallelausrichtung dieser Fasern in Zugrichtung. Dadurch kommt es vorübergehend zu einer Längenzunahme des Muskels. Er verliert aber die Fähigkeit, elastisch zu reagieren und Energie zu speichern. Auch der Schutz vor Überdehnung ist weg, da es keine elastische Knautschzone mehr gibt.

Dass bereits ein Dickenwachstum des Muskels zu einer Parallelausrichtung der Kollagenfasern im Bindegewebe führt, wäre mir nicht bekannt.

Meintest Du das?

Grüße,
Arne
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