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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - WTC: Vom Überleben des Stärkeren
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Alt 03.08.2010, 15:43   #117
Kurt D.
Gesperrt
 
Registriert seit: 30.12.2008
Beiträge: 1.971
Zitat:
Zitat von Jahangir Beitrag anzeigen
Das Grundproblem ist halt, dass Triathlon von einem Haufen Individualisten/ Egoisten betrieben und organisiert wird. Das und ein paar andere Gründe führten irgendwann dazu, dass die WTC auf der einen Seite und die ITU mit ihren nationalen Verbänden auf der anderen Seite sich auseinander entwickelt haben.

Triathleten auf der Kurzdistanz haben weit bessere Möglichkeiten von ihrem Sport zu leben als solche auf der Langdistanz. Die Athleten im Weltcup haben mittlerweile auch gelernt ihre Interessen mehr oder weniger einheitlich zu vertreten. Weiterhin bekommen sie oft staatliche Unterstützung in Form von Sportförderung. Einige von diesen Athleten wechseln dann im Herbst ihrer Karriere auf die Langdistanz und sind auch dort wirtschaftlich erfolgreich.

Der Nachwuchs im Bereich der Langdistanz hat es ungleich schwerer und am einfachsten dürfte es sein, wenn sich die betreffenden Personen mit den tatsächlichen Fakten abgeben: ich kann niemals von dem Preisgeld beziehungsweise Sponsoring leben und muss mir noch eine weitere berufliche Perspektive bzw. Einkommensquelle parallel zu meinem Sport erarbeiten. Hawaii und ein dort erreichter Platz 8 - 25 macht eigentlich für solche Athleten keinen Sinn, zumindestens keinen wirtschaftlichen.
Athleten wie Chrissi Wellington, die sofort den Sprung an die Spitze schaffen, sind die absolute Ausnahme und können nicht verallgemeinert werden.
Cengiz: Ganz gut getroffen, aber doch zwei Dinge zum Anmerken:

a) Ich weiß mit Sicherheit, dass nicht nur Chrissie von ihrem Sport (und den damit verbundenen Einnahmen) auch auf der LD sehr gut leben kann. Da gehören wesentlich mehr Profis mittlerweile dazu. Ich kenne viele Zahlen (schließlich kam bis 2009 vieles aus meinem "Beutel"..., und ich weiß zum größten Teil was sonst noch via Sponsoren "fließt".). Ich gönne es Jeder/Jedem - ich weiß deren Leistung zu schätzen und zu würdigen, im Rahmen der Möglichkeiten welche einem zur Verfügung stehen.
Mindestens mal die Top 10-15 bei Männern und Top 8-10 bei Frauen sind alles andere als "Tagelöhner" (und nochmal, ich gönne es denen Allen). Hinter diesen "Top's" sind auch noch einige, welche ganz gut durchkommen, dann wird es aber eng. Das es "eng" wird hat aber eben generelle struktuelle Probleme, welche in dieser Sportart besonders extrem sich darstellen und welche ich angedeutet habe und die du (glaube ich) verstanden hast.

b) Anderer Punkt und Frage: Warum sind viele gute Marathonveranstaltungen in der Masse der Anmeldungen erfolgreich (tausende/zehntausende Teilnehmer und ausgebuchte Rennen), obwohl bei den allermeisten Rennen dort mehr oder weniger unbekannte Namen umher rennen, oder auf alle Fälle keine "Heroes" im Sinne von deiner und Arne's Betrachtung sind!?

Ich glaube, dass im Marathon das sich nun etabliert hat, was uns hier noch (natürlich abgeschwächt) bevorsteht: Das Rennen wird als "Lifestyle Produkt" etabliert und gesehen (im Langdistanz Triathlon natürlich nicht mit diesen hohen Zahlen wie beim Marathon, aber die Linie wird ähnlich verlaufen, auf niedrigerem Zahlenniveau). Die Marathonleute melden sich in Scharen auch dann an, wenn Joe Dunkelbraun aus Nirwana als Topmann angekündigt wird...., denn die Leute wollen einfach etwas "erleben" und dabei sein....und Joe Dunkelbraun ist denen zwar nett das er auch dabei ist, aber am Ende würden sie auch kommen ohne ihn. Noch ist dies bei weitem in unserem Bereich nicht so, aber die Ansätze hat Dude relativ richtig eingeordnet.

Du (und Arne) haben in einem aber auch Recht, aber dies schreibe und beziehe ich nur aus persönlich Erlebten in "meinem Sport". Ohne den Namen Toni Sailer hätte ich niemals mit Leistungssport (Ski Alpin) begonnen,....aber:
Muss es denn wirklich ein "Leistungssport Vorbild mit Namen" sein, um Menschen wie dich und mich ("Modell Karl-Heinz Mittelmaß") zufrieden zu machen, mit und in SEINEM Sport?

Du merkst vielleicht, ich bin im Laufe der Jahre, des Erlebten und der gemachten Erfahrung dazu, sehr sehr nachdenklich geworden (auch weil ich die Schattenseiten des Hochkommerz im Leistungssport entdecken...durfte...).

Danke und Gruß,
Kurt

Geändert von Kurt D. (03.08.2010 um 15:48 Uhr).
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