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Alt 19.05.2010, 11:34   #12
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
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Registriert seit: 16.09.2006
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Beiträge: 25.049
Zitat:
Zitat von wieczorek Beitrag anzeigen
na da hab ich was angerichtet. Was wird mich das wohl kosten...? Arne...?
Geschenkt! Als Prophet muss ich damit rechnen, auf Ungläubige zu stoßen.


Zur Sache: Ein Schlauchreifen mit 10 bar hat eine spürbar bessere Fahrkultur als ein Drahtreifen mit 8,5 bar. Er läuft komfortabler und ist geschmeidiger bei Unebenheiten, was man bei schnellen Kurven deutlich merkt.

Im Gegenzug läuft er selten wirklich rund, sondern fährt feine Schlangenlinien, ganz gleich wie sorgfältig man ihn ausrichtet. Dazu kommt häufig das Gehoppel des Reifens bei einem nicht perfekt in der Felge versenkten Ventil.

Zum Rollwiderstand: Es ist richtig, dass das TOUR-Magazin sowohl Draht- als auch Schlauchreifen bei 7,5 bar getestet hat. Das mag unfair erscheinen, weil der Schlauchreifen locker 10 bar, wenn es sein muss auch mal 12 bar verträgt.

Bei 7,5 bar liegen nach den Messungen des TOUR-Magazins zwischen einem sehr guten Drahtreifen und einem ebenfalls sehr gutem Schlauchreifen (beide Conti) 10 Watt zugunsten des Drahtreifens. Erhöht man den Reifendruck, vermindert sich der Rollwiderstand. Erst ab 11 bar ist der Reifen totgepumpt, und der Rollwiderstand verringert sich nicht weiter.

Man kann sich diese Zahlen etwas genauer ansehen und schauen, was mit den Rollwiderständen geschieht, wenn man den Reifendruck erhöht.

Bei 7,5 bar liegen 10 Watt zwischen Draht- und Schlauchreifen, bei 9 bar sind es ungefähr 12% weniger, also 8,8 Watt zugunsten des Drahtreifens.

Weiter kann man den Druck beim Drahtreifen nicht erhöhen, aber für den Schlauchreifen ist das kein Problem. Vergleichen wir also einen Drahtreifen mit 9 bar gegen einen Schlauchreifen mit 11 bar!

Der Schlauchreifen verbessert sich durch die Erhöhung des Drucks von 9 auf 11 bar um ca. 2 Watt. Das sind Messwerte, die an Drahtreifen vorgenommen wurden, aber sie dürften in ihrer Größenordnung auch für Schlauchreifen gelten. Um ganz gerecht zu sein, nehmen wir einfach mal an, dass der Schlauchreifen sich nicht nur um die gemessenen 2 Watt, sondern das Doppelte, also 4 Watt verbessert hätte. Trotzdem läge er immer noch rund 5 Watt hinter dem Drahtreifen mit 9 bar!

Deshalb behaupte ich weiterhin feierlich: Gute Drahtreifen rollen besser als gute Schlauchreifen!


Dass Profis beim Zeitfahren jedoch häufig auf speziellen Reifen unterwegs sind, die man nicht im Geschäft kaufen kann, steht auf einem anderen Blatt. Und da man als Radprofi häufig Antritte an Steigungen zu parieren hat, wird man sich schon aus Gewichtsgründen gerne für Schlauchreifen entscheiden.

Grüße!
Arne

P.S.: Ich lerne in Sachen Rollwiderstand von Reifen gerne dazu. Wer Zahlen und Messungen parat hat – immer her damit!
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