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Armstrong ist sicher mit der Radleistung, die er nahe der anaeroben Schwelle erbringen kann, allen Triathleten deutlich überlegen. Aus der energetischen Perspektive könnte man das auch so formulieren: Er kann an der Tretkurbel mehr Energie pro Zeit verbrennen als Triathleten, und zwar vor allem in Form von Kohlenhydraten.
Die Krux ist jedoch, dass seine Vorräte an Kohlenhydraten begrenzt sind. Er wird deshalb nur so schnell fahren können, wie es seine Fettverbrennung erlaubt. Ich denke, dass er eine ausgezeichnete Fettverbrennung hat und seine Energie auf dem Rad extrem effizient einsetzen kann. Aber seine Überlegenheit ist im Bereich der Fettverbrennung geringer, als bei der Kohlenhydratverbrennung.
Dazu kommen die enormen Verluste des Luftwiderstands: Von der Leistung, die er auf dem Rad erbringt, ist nur ein Bruchteil (dritte Wurzel) wirklich vortriebswirksam und erhöht seine Geschwindigkeit. Der überwiegende Teil geht durch die Luftreibung flöten. Lance muss also eine erheblich höhere Leistung erbringen, um geringfügig schneller zu fahren als seine Konkurrenten. Aus diesem Grund ist der gesamte Energiebedarf vom Start bis ins Ziel bei einem schnellen Radfahrer (Chris Lieto) deutlich höher, als bei einem schnellen Läufer (Craig Alexander), gleiches Gewicht vorausgesetzt.
Je schneller Lance fährt, desto sicherer wird er deshalb die Beute der schnellen Läufer.
Orakelt: Arne
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