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Die ersten 15 Kilometer würde ich schon mit der Uhr kontrollieren. Allerdings darf man sich nicht blind darauf verlassen, dass die Kilometerschilder 100%ig korrekt aufgestellt wurden. Schon kleinere Abweichungen sind auf der Uhr deutlich zu spüren.
Ich erinnere mich finster an den München-Marathon vor bestimmt 15 Jahren. Bei Kilometer 6 drückten gut und gerne 100 Läufer aus der 3-Stunden Gruppe auf ihre Stoppuhren, danach brach nackte Panik aus. Der letzte Split war viel zu langsam!! Also rannten wir wie die gesengten Säue an der Grenze unserer aeroben Möglichkeiten zum nächsten Kilometerschild. Dort waren wir viel zu schnell. Wir tänzelten bis Kilometer 8 in leichtem Trimmtrab. Einer stieg mir von hinten in die Hacken, ich musste mitten im Pulk stehen bleiben und meinen Schuh neu anziehen. Von hinten kamen mit etwas Abstand zwei schlanke, ältere Läufer, die unseren Tempowechsellauf nicht mitgemacht hatten. Ich rannte meiner Gruppe nach, die gerade wieder einem verpatzen Split hinterher raste. Bei Kilometer 35 war unsere Gruppe auf ein Viertel geschrumpft, die beiden Knasterbärte liefen locker vorbei und machten uns alle platt.
Fazit: Uhren nur für die ungefähre Kontrolle einsetzen, sonst eher nach Gefühl laufen. Exakt nach der Uhr zu laufen ist etwas für erfahrene Marathonläufer. Verlorene Zeit nicht sofort wieder reinholen, sondern in der Rennmitte langsam zurückerobern.
Grüße,
Klugschnacker
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