Zitat:
Zitat von steinhardtass
@StefanW.
Du hast recht, der Sieger war mit 7:38 extrem schnell. Aber wir dürfen die Relation nicht verlieren: Eine 8:27h (die adjustierte Zeit des M60-Athleten) ist immer noch eine absolute Weltklasse-Zeit. In vielen Ironman-Rennen weltweit bedeutet das Top 10 im Pro-Feld oder den Sieg bei den Frauen.
Die Frage ist rational betrachtet: Ist die physiologische Leistung von 10:14h in der M60 wirklich äquivalent zu einer 8:27h in der offenen Klasse? Mein Argument ist, dass der „Alter-Bonus“ hier mathematisch zu großzügig bemessen ist. Er suggeriert, dass dieser Amateur – wäre er jung – im Profi-Feld vorne mitmischen würde. Das halte ich für eine Verzerrung, die die Hürde für die jüngeren Altersklassen (M30-45), die reale Fabelzeiten liefern müssen, unverhältnismäßig erhöht.
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Die "physiologische Leistung" ist in einem Wettkamp irrelevant, da immer nur das Ergebnis zählt, und das wird in Zeit gemessen. Daher ist das aktuelle Kona-Verfahren in meinen Augen ja genau der Versuch, intuitiv eingängige, aber schlecht beschriebene Phänomene wie "physiologische Leistung" durch nachvollziehbare Daten zu ergänzen / ersetzen. Natürlich, und da hast du einen Punkt, muss man dann darauf achten, wie passend die Daten für diesen Zweck sind. Allein die Aussage "es ist aber jetzt im Ergebnis anders als vorher" genügt mir nicht als Definition eines "fail"......
Btw, alterskorrigierte Einteilungen / Einschätzungen sind nichts Neues und nicht auf Triathlon / Ironman beschränkt, siehe z.B. vom letzten Wochenende die alterskorrigierten Ergebnisse des Nikolauslauf in
Tübingen.