Zitat:
Zitat von qbz
Meinst Du, solche klaren Fälle werden nicht auch hier mit den Patienten gegebenfalls Vormünder individuell abgewogen? Darüber hinaus formulieren die deutschen Leitlinien für künstliche Hüftprothesen explizit Kontraindikationen, als da wären: Aktive Infektion (von Gelenken, Weichteilen oder hämatogen streuend), Akute oder chronische Begleiterkrankungen mit erhöhtem Sterberisiko, BMI ≥ 40 kg/m2 .
Wo liegt jetzt der Unterschied?
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Nein, werden sie leider oft genug nicht. Mein Vater war viele Jahre Arzt auf Intensiv, und hat von sehr vielen Fällen erzählt, in denen mit enormen Kosten Maßnahmen durchgeführt wurden, von denen der Patient nichts hatte, außer verlängertes Leid. Die Gründe waren höchst unterschiedlich, mal war es einfach für die Klinik lukrativ, mal war es "Routine", man macht einfach, ohne über die o.g. Kriterien nachzudenken, mal war es sogar gegen den Willen des Patienten, weil Angehörige es gerichtlich erzwungen haben, obwohl der Patient lieber in Frieden zu Hause sterben wollte, in Einvernehmen mit den Ärzten. Im seltensten Fall war es Patientenwunsch.
Beim Thema Kosten im Gesundheitswesen wird zu viel über Nebelkerzen wie vermeidbare Arztbesuche und freie Arztwahl diskutiert, und große Positionen der teuren Behandlungen ohne Nachhaltigkeit, verschwendet und wirkungslose "Gesundheitsleistungen", die nur Mitglieder anlocken sollen, absurd überteuerte Preise für Medikamente und Hilfsmittel sowie die überbordende Bürokratie, die den Arzt vom Patientengespräch abhält, werden kaum thematisiert.