Zitat:
Zitat von qbz
Ich finde es mehr als unglücklich, eine solche Diskussion einzelner Krankenbehandlungen an die Spitze der Diskussion über Reformen im Gesundheitswesen zu setzen wie Streeck das z.B. getan hat statt über strukturelle Reformen zu sprechen. Seine Thesen sind für mich das beste Beispiel, wie man Patienten bzw. versicherte Einzahler gegeneinander ausspielt.
|
Diese Diskussion ist immer unschön. Unglücklich wäre es, wenn niemand diese Diskussion anschieben würde. Du nennst das "gegeneinander ausspielen". Ich nenne es Periodisierung, wenn man auf die Themen schaut, die die höchsten Kosten verursachen. Das sind nun mal die Anzahl der Krankenhausbetten, die letzten Lebenswochen der Alten sowie die Flatrate zum Arzt zu gehen. Es ist doch richtig erstmal dort zu schauen, wo die Kosten am höchsten sind. In Bezug auf Dein Beispiel wird in England z.B. abgewogen, wieviele potentiell gesunde Lebensjahre der Behandlung gegenüberstehen. Man kann hier streiten, welche Kriterien man anlegt und diese dann bewertet. Nicht darauf zu schauen, wäre fahrlässig.
Zitat:
|
Meiner Ansicht nach ist das Wesen von Sozial-Versicherungen, dass alle Personen nach Einkommen proportional einzahlen, damit dann weniger Personen gegen sonst für sie nicht bezahlbare Leistungen eben versichert sind.
|
Das klingt auch gerecht. Auf der anderen Seite müssen wir sagen, dass wir trotz der höchsten Gesundheitsausgaben in der EU weder die längste Lebenserwartung noch die längst Spanne an gesunden Lebensjahren haben. Dazu kommt, dass unsere Nebenkosten uns damit immer unattraktiver für Investitionen machen. Und dann wird der zu verteilende Kuchen (auch im Gesundheitssystem) immer kleiner.