Zitat:
Zitat von keko#
Findest du aber nicht, dass mancher eine größere hat als ein anderer? Was kann meine Nachbarin mit Halbtagsjob knapp über Mindestlohn und ohne Auto in Miete lebend bewirken?
|
Deine Nachbarin hat einen kleinen CO2-Fußabdruck und verantwortet diesen.
Im Durchschnitt hat ein deutscher Bürger oder eine Bürgerin 10-11 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr auf dem Kerbholz. Falls Deine Nachbarin wenig Wohnraum hat, kaum Fleisch isst, kein Auto besitzt und nicht mit dem Flugzeug in den Urlaub fliegt, könnte ihre CO2-Last in der Nähe der 3 Tonnen pro Jahr liegen, welche die Natur anscheinend verkraften kann. Sie müsste also ihr Verhalten wenig oder gar nicht ändern.
Wer hingegen ein eigenes Haus besitzt, 2 Autos hat, mehrmals pro Woche Fleisch isst, und mehrfach pro Jahr mit dem Flugzeug fliegt, liegt locker beim zehnfachen CO2-Verbrauch wie Deine Nachbarin. Wohnraum, Mobilität und Fleischverzehr hauen rein. Wenn man der Ansicht von Helmut folgt, tragen auch diese Menschen die Verantwortung für ihren persönlichen CO2-Ausstoß. Zu nennen wäre hier auch mein Flug nach Hawaii im vergangenen Jahr.
Wollten wir künftig alle auf einen klimaverträglichen CO2-Ausstoß kommen, müssten sich kurz gesagt die Reichen sehr einschränken und die Armen praktisch überhaupt nicht.
Wir haben für das 2.0°C-Ziel noch ein Restbudget von soundsoviel CO2 zur Verfügung, das wir noch ausstoßen dürfen. Man sollte meinen, jedem Menschen stünde gleich viel davon zu. Ich bin aber nicht so naiv, das zu fordern. Da facto wird der ganz überwiegende Teil des noch zur Verfügung stehenden Kohlendioxids von den reichsten 10% der Bevölkerung verbraucht werden.