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Zitat von Klugschnacker
Der religiöse Quark – es sei da ein Gott im Himmel, der den jüdisch glaubenden Menschen dieses oder jenes Land geschenkt hätte – spielt vielleicht vor Ort eine Rolle. Aber in der internationalen Debatte ist das doch überhaupt kein Thema. Völkerrechtlich ist es einerlei.
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Es gibt nicht den Staat Israel, weil ein Gott im Himmel es den Juden geschenkt hätte, es ist kein religiöser Quark, sondern es entstand auf Grund eines UN-Plans, um den Juden einen Staat zu geben. Das ist bis heute das einzige Land der Erde, in dem Juden unbehelligt und frei leben können, und vom Staat geschützt werden.
Völkerrechtlich relevant (bzw. gegen jegliches Recht) ist allerdings, wenn Leute das Existenzrecht dieses Staates ablehnen, und dies z.B. mit Karten ohne den Staat Israel (wie in den UNRWA-Lehrbüchern in Gaza, oder auf Gretas Halsband) oder mit Sprüchen wie "from the river to the sea" als ihre Überzeugung kundtun. Wer sich, aus welchen sonst löblichen Motiven auch immer, solchen Menschen anschließt, unterstützt den Wunsch nach der Vernichtung Israels und ihrer Bevölkerung.
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Zitat von Klugschnacker
Doch Antisemitismus ist historisch kein Konflikt um Territorien und Ressourcen. Er ist historisch in erster Linie eine Sache des Christentums, also einer Glaubensgemeinschaft, und nicht ein Konflikt zwischen Nationen oder Völkern. Es handelt sich um normale religiöse Konflikte, welche aus der Überzeugung heraus entstehen, den wahren und einzigen Gott auf seiner Seite zu haben.
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Das Christentum hat sicher einiges dazugetan, den Antisemitismus in Europa über die Jahrhunderte lebendig zu halten. Es ist aber weder die Quelle, noch der aktuelle Haupttreiber. Der jüdische Staat wurde seinerzeit nicht von Christen, sondern von den Römern ausgelöscht, und die Juden in alle Welt zerstreut. Und seit dem 7. Jahrhundert hat der Islam sich mit zunehmendem Erfolg bemüht, dem Christentum als antisemitische Religion den Rang abzulaufen. Keines der von Dir zitierten interreligiösen Konflikte haben als Ziel, das Gegenüber auszurotten, wie es militante Antisemiten schon immer versucht haben, ob in den mittelalterlichen Pogromen, in deutschen KZ-s oder in den arabischen Kriegen und Terroranschlägen seit 1948.
Warum auch immer, aber Antisemitismus hat eine ganz andere Dimension, als die meisten anderen religiösen Konflikte dieser Welt.
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Zitat von qbz
So besitzt z.B. der israelische Staat eine wichtige, zentrale geopolitische Funktion im Nahen Osten für die USA (siehe Agieren im Sicherheitsrat).
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Israel ist nun mal der einzige freiheitlich demokratische Staat in der Region, der einzige Ort, wo Menschen jeder Hautfarbe, Religion oder sexueller Orientierung unbehelligt leben können. Wenn wir diese Lebensweise für richtig halten, ist es unser aller Pflicht, dazu beizutragen, daß es erhalten bleibt - das ist mehr als nur Machtinteresse, finde ich, das ist mehr Demokratie verteidigen als die Bundeswehr im Hindukusch zu stationieren...