Zitat:
Zitat von NiklasD
Wenn ich Sabine richtig verstanden habe, war das gar nicht die richtige Intention aus der Frage. Sondern viel mehr, gibt es im AK Bereich ein zu viel des Guten?
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Das es ein zu viel des Guten gibt, ist ja wahrscheinlich nicht der Streitpunkt, sondern wo die Grenze liegt, denke ich. Und das wird man aus meiner Sicht nur individuell herausfinden können und ausprobieren müssen.
Das mehr Umfang erstmal prinzipiell besser ist als Trainingsmittel, ist ja sportwissenschaftlich sehr gut abgesichert, wie Arne auch geschrieben hat. Das man das auch alles regenerieren muss, damit es wirklich zu mehr Leistung kommt und die Verpflichtungen neben dem Sport bei Amateuren nicht gerade dabei helfen, ist nun auch keine Raketenwissenschaft.
Vermutlich gibts zu dem Punkt unterschiedliche Sichtweisen, aber ich bin überzeugt, dass die Verträglichkeit/Regenerationsfähigkeit auch ein Talent/Fähigkeit ist, was unterschiedlich ausgeprägt ist. Insofern können Big-Data-Werte oder Erfahrungen von Trainern nur ein Anhaltspunkt sein, mit dem man arbeiten kann.
Also Beispiel: Lubos Bilek hat hier mal in einem 15jahre alten Interview auf die Frage, wo aus seiner Erfahrung die Grenze bei Amateuren liegt, ungefähr 20h geantwortet.
Wenn ich nun auf mein eigenes Training schaue, und dabei feststelle, ich liege im Schnitt nur bei 10 odersogar schon bei 25, welche Schlüsse ziehe ich jetzt daraus ? Ich würde dann überlegen, dass ich entweder mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit noch Potential nach oben haben
könnte oder vielleicht schon zu viel trainiere. Das ist aber erstmal eine Hypothese, genauso wie mir ein Medikament nicht zwingend helfen muss, nur weil es sich in Studien als wirksam erwiesen hat.
Rausfinden kann ich das nur, indem ich den Umfang anhebe oder senke und schaue, was passiert.
In der, immer noch sehenswerten, Sendung, Lubos Bilek bringt er übrigens ein Beispiel eines Agegroupers, wo er Intensität und Umfänge reduziert hat und der ambitionierte Sportler dann deutlich besser geworden ist.
Zum Ausprobieren sind sicher solche Erfahrungswerte und auch Big-Data ein hilfreicher Ansatz, aber man darf deshalb nicht den Schluss daraus ziehen, dass jetzt jeder, der 20h im Schnitt trainiert viel zu viel trainiert, nur weil alle Agegroup-Treppchen im Durchschnittswert von 15h weggehen.