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Zitat von qbz
Danke, ich habe mir in der Zwischenzeit den informativen Vortrag angehört. Er basiert natürlich auf der "klassischen" Geld- und Schuldentheorie von Sinn, manche Volkswirtschafter beurteilen die USA und Euro Staatsschulden wiederum anders.
Anderer Punkt: Jetzt müssen sogar auf den Umatz von Chip Exporten bestimmter Typen aus den USA nach China 15 % Steuern (Exportzoll) bezahlt werden. Der (willkürliche) Staatsinterventionismus von Trump weitet sich gewaltig aus.
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Fangen wir mal mit Intel an. Stell Dir vor, dass ein relevanter deutscher CEO gern mit Russland zusammenarbeiten würde. So ungefähr ist der politische Blick aus der Perspektive der Amerikaner auf China. Hier würde man auch sofort die Absetzung fordern. Letztendlich zwingen die Amerikaner und Trump insbesondere die Chinesen noch resilienter und unabhängiger zu werden. Die Strategie ist auch unter Trump I nur kfr. aufgegangen.
Bzgl. der Wirtschaftspolitik ist das etwas schwieriger. Die Amerikaner haben seit Jahrzehnten eine ziemlich in Schlieflage befindliche Handelsbilanz. Wir fokussieren uns aus europäischer Perspektive immer auf die Leistungsbilanz, weil hier Dienstleistungen im IT- und Finanzsektor inkludiert sind. Dabei vergessen wir, dass auch die Leistungsbilanz ziemlich heftig abgeglitten ist. Das ganze wird über das Ausland über den Kauf amerikanischer Vermögenswerte finanziert. Das wird aber auch langsam schwieriger. Hier hat Trump tatsächlich einen Punkt. Er benötigt hier Geld. Sinnvollerweise wird dieses über Steuern abgeschöpft. Zölle sind letztendlich auch eine Steuer. Damit will Trump einerseits Unternehmen bewegen, in den USA zu produzieren und andererseits diese Steuer an Verbraucher (Endpreis) und Importeure (Margenreduktion) zu verteilen.
Ich halte das für vollkommen destruktiv. Er müsste eigentlich die Mehrwertsteuer und/oder die Einkommenssteuer erhöhen. Die Mehrwertsteuer müsste überhaupt mal erhoben werden. Mit seinem Weg versaut er die Effizienz der Inputfaktoren für die Produktion. Das wird sich sehr sicher nachhaltig negativ auf die Produktionsstruktur auswirken. Dann leistet nicht mehr derjenige einen bestimmten Beitrag im Prozess, den er am besten beherrscht. Wenn Du das an mehreren Stelle hast, wird die Preisspirale nachhaltig in Gang gesetzt.
Meine persönliche Vermutung ist, dass er auf keinen Fall Steuern erheben will. Und Zölle klingen erstmal nicht danach. Letztendlich schauen die meisten auf Etikett und sind zufrieden. Nur leider sind im Paket steuern versteckt.
Oder anders. Er braucht mehr Kohle, geht aber einen sehr steinigen Weg, wo er schnell verunglücken kann.
Erster Effekt ist ja bereits die Konvertierung der ersten Öllieferungen der OPEC Länder im Renmimbi. So können dann über die Zeit die 60% Weltreserve in Dollar schnell mal deutlich weniger werden. Dann wird die Nachfrage nach Dollar schwinden. Er verbaut sich so über die Zeit die Finanzierung des Defizits. Und so schnell wird er das nicht abbauen können. Das wir noch alles sehr spannend.