Zitat:
Zitat von Johannespopannes
Je mehr wir (Deutschland) in Klimaschutz investieren, desto stärker wird unser Wohlstand abnehmen. Wir haben es halt nicht alleine in der Hand. Es ist eine traurige Erkenntnis.
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Ich kann diese Haltung nicht von reinem Egoismus unterscheiden. Deshalb nehme ich Dir die Trauer auch nicht ab.
Lies diesen Satz bitte mal aus der Sicht von Afrika oder Indien:
"Je mehr wir (Deutschland) in Klimaschutz investieren, desto stärker wird unser Wohlstand abnehmen." Wir gehören zu den reichsten Gesellschaften der Welt, fürchten aber um unsere Profite, wenn wir zusammen mit 196 Ländern der Welt gemäß des Pariser Abkommens daran arbeiten sollen, weniger Abgase in die Atmosphäre zu blasen. Lieber opfern wir das Weltklima und die Lebensqualität unserer Kinder und Enkel. Wohlwissend, dass diese mit doppelter Anstrengung werden leisten müssen, wovor wir uns heute gerne drücken möchten.
Du sagst bedauernd, wir hätten es "halt nicht alleine in der Hand", und verweist auf die Abgase anderer Länder. Zur Erinnerung: Wir gehören zu den
Hauptverursachern der globalen Erwärmung. Es sind zum großen Teil
unsere Abgase, die sich über Jahrzehnte in der Atmosphäre angesammelt haben. Wir sind dadurch reich geworden. Ginge es gerecht zu, dann müssten wir nun auch die Hauptlasten tragen, wenn es darum geht, die Folgen unseres Tuns zu beseitigen oder abzumildern. Ob uns das Geld und Wohlstand kostet, spielt ethisch betrachtet überhaupt keine Rolle.
Es ist unverschämt und egoistisch, wenn ausgerechnet wir als Hauptverursacher des Klimawandels nun auf andere Länder zeigen. Die meisten dieser Länder pusten pro Kopf nur einen Bruchteil dessen in die Luft, was wir uns genehmigen – aller jahrzehntelanger Warnungen zum Trotz. Die gespielte Trauer –
wir würden ja gerne, aber die anderen ... leider, leider – ist einfach nur zum Kotzen.