Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Nein, es ist nicht etwas anderes, sondern trifft genau den Kern von Schwarzfahrers Argument. Dieses lautet in Deinen Worten:
"Er kritisiert die Tatsache, dass das Ziel 0 CO2-Emissionen in sehr kurzer Zeit heißt und dies mit extremen Einbußen verbunden sein würde." Extreme Einbußen für wen? Für uns oder für kommende Generationen?
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Hallo Arne,
hier gehe ich von mittleren Einbußen für uns jetzt und immer weiter steigenden Einbußen für künftige Generationen aus. Wohlgemerkt unter der Voraussetzung, dass wir unseren Kurs so weiter fahren.
Bereits jetzt hatten wir im letzten Jahr Kosten von ca. 20.000.000.000€ für die Differenz aus Börsenstrompreis und Einspeisevergütung. Dazu kamen ca. 3.000.000.000€ Kosten für Redispatch Maßnahmen. Anders als es manche Medien darstellen, sind wir noch ganz am Anfang, im einstelligen Prozentbereich der Primärenergie aus EE. Die Netze sind noch nicht ausgebaut, Elektrolyseure laufen nur in Pilotprojekten. Wenn das in den nächsten 10-20 Jahren mal wirklich auf ernsthafte Größen hochgefahren werden soll, dann werden wir nicht mehr über zweistellige, sondern über dreistellige Milliardenbeträge (wohlgemerkt pro Jahr) reden. Was man mit dem Geld alles dann nicht mehr machen könnte, kannst du dir ja selbst überlegen.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Je mehr wir uns für den Klimaschutz reinhängen, desto besser für die kommenden Generationen.
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Einspruch, s.o.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Je mehr wir den Klimaschutz verschleppen, desto schlechter für kommende Generationen. Verhältnismäßiges Handeln bedeutet, die Lasten zwischen den heutigen und den künftigen Generationen fair zu verteilen.
Das Bundesverfassungsgericht stellt fest, dass die Reduktionslast für unsere Generation noch verhältnismäßig gering ist. Das steht im Widerspruch zu Schwarzfahrers Behauptung, dass uns "extreme Einbußen" (Deine Worte) abverlangt würden.
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Unsere unterschiedlichen Standpunkte könnte man auch so zusammenfassen:
Du gehst davon aus, dass sich unsere Maßnahmen im Klimaschutz direkt bemerkbar machen. Je mehr desto besser/weniger schlimm für künftige Generationen.
Ich gehe davon aus, dass sich unsere Maßnahmen quasi gar nicht bemerkbar machen (bzw. mit nur knapp 2%, Tendenz sinkend), aber jede Maßnahme mittel- und langfristig zu einem sehr wohl merklichen Wohlstandsverlust führen wird.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Falls Du der Meinung bist, dass Schwarzfahrer und Dir durch den gegenwärtigen Klimaschutz extreme Einbußen abverlangt werden, dann lasse uns das bitte konkret diskutieren: Welche Einbußen sind hier gemeint, die so extrem sind, dass die Interessen künftiger Generationen dahinter zurückzustehen hätten?
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Wie bereits oben geschrieben, wo die Rotstifte angesetzt werden, weiß ich noch nicht. Wir werden aktuell aber deindustrialisiert, wobei die CO2-Produktion dann nur woanders stattfindet. Nur weil es einem Teil der Bevölkerung erstmals seit der Geschichte der Menschheit so gut geht, dass sie freiwillig auf einen Teil ihres Wohlstandes verzichten können und wollen, heißt das nicht, dass das für den Rest der Bevölkerung insbesondere für zukünftige Generationen genauso gilt. Insbesondere dann, wenn der Nutzen grundsätzlich in Frage steht.