Puh, so still hier. Da muss ich ja wohl mal ein kurzes Lebenszeichen von mir geben. Im Moment ist echt viel zu tun und ich will hier nicht immer einfach nur irgendwas schnell dahin geschriebenes posten. Heute will ich mir aber mal ein bisschen Zeit nehmen, und wenigstens einen kurzen Rückblick auf die letzten beiden Monate geben.
Seit Anfang Oktober betreue ich wieder eine kleine Laufgruppe bei uns im Triathlonverein. Jeden Dienstag stehen Intervalle auf dem Programm und manchmal laufe ich sogar selber mit. Nachdem ich in den letzten beiden Jahren fast keine Intervalle gelaufen bin, war das schon erst gewöhnungsbedürftig, nach einigen Wochen fing es aber an fast Spaß zu machen.
Anfang November beschließe ich dann nach einer Entlastungswoche mal die Laufform zu testen. Wettkämpfe waren leider nicht in der Nähe. Was machen? Einen schnellen Halbmarathon kann man ja auch gut mal für sich laufen. Gesagt getan. Auf eine Zeit unter 01:18 habe ich gehofft. Rausgekommen ist eine 01:16:09. Die 10 Sekunden für Sub 01:16 sind natürlich ärgerlich, aber geschenkt. Ich freue mich vor allem über diese Mega Bestzeit.
Damit hatte ich nicht gerechnet und schnell begannen die Gedankenspiele. Ich habe da ja noch eine Rechnung offen. Vielleicht erinnert sich der ein oder andere, dass ich meine Saison dieses Jahr eigentlich mit einem Marathon starten wollte. Corona machte mir damals einen Strich durch die Rechnung. Vielleicht …
Also habe ich meine HM Zeit mal bei verschiedenen Online-Rechnern eingegeben. Ok, nahe an dem was ich mir für den Marathon wünschen würde. Wird eng, aber versuchen wir es mal.
Also hier und da mal ein bisschen Race Pace eingestreut im Training und geschaut, wie es mit der Verpflegung geht und nach einem weiteren Block aus drei Wochen Belastung und einer Erholungswoche war es dann heute so weit. Wie immer am Ende einer Erholungswoche gefühlt etwas träge und müde war ich nicht mehr ganz so zuversichtlich, was mein Zeitziel angeht, aber probieren wollte ich es trotzdem.
Als Frühaufsteher gab es schon um 05:30 Uhr Frühstück, um 06:30 Uhr nochmal eine Portion Koffein und um 07:30 Uhr dann der Start. Ein km oder so lockeres Warm Up mit zwei Steigerungen und dann geht es ab. Erstaunlich leicht vergeht km um km. Immer wieder ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass ich etwas schneller bin als geplant. Nach 25 km denke ich kurz, dass die Verpflegung wieder hochkommt, aber das war wohl nur Einbildung. Nach 28 km das erste mal ein Gefühl, es nicht schaffen zu können. Gegenwind und das Laufen fühlt sich zu anstrengend an. Doch nach der nächsten Kurve und wieder mit Rückenwind wird es wieder besser. Ich erhole mich nochmal, die km 32, 33 und 34 werden sogar die schnellsten des Laufes. Doch dann beginnen die Beine langsam müde zu werden. Nochmal im Gegenwind habe ich fast Angst, es doch nicht mehr zu schaffen. Ab km 39 bin ich dann aus dem Gegenwind und eigentlich sicher, es zu schaffen. Die Beine sind zwar höllisch schwer, aber ich ziehe es durch. Dann ist es geschafft: 42.2 km - 02:37:54 h - 03:44/km.
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Wow, unter 02:40 h wollte ich bleiben. Mehr als zwei Minuten schneller hätte ich jetzt nicht erwartet. Am meisten freut mich, dass die erste und zweite Hälfte fast exakt gleich schnell war.
Auch wenn es heute kein offizieller Wettkampf war, kann ich das Jahr nach dem Rückschlag in Podersdorf wenigstens einigermaßen versöhnlich abschließen. Dafür nehme ich auch gerne in Kauf, dass nun nach einer Ruhewoche nochmal mindestens 10 ruhige Tage anstehen.