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Zitat von Helmut S
Ich finde die Probleme die wir aktuell zu bewältigen haben, kann man gar nicht so groß reden wie sie tatsächlich sind.
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Ja, da kann ich weitgehend zustimmen - auch wenn unsere Probleme aus der Perspektive vieler anderer Ländern immer noch lächerlich vorkommen dürften.
Zitat:
Zitat von Helmut S
Mal durcheinander, mal kleiner, mal größer, mal national, mal EU, mal Welt und aus der Hüfte geschossen:
- Klimawandel
- Migration
- Sozialsysteme unter Druck
- Wirtschaft / Wohlstand
- Ökologische Transformation
- zunehmender Rückzug der Demokratien zugunsten Autokratien etc.
- Rückzug ins Nationalistische
- Auflösung der bipolaren Weltordnung
- Bildung / unregulierte Social Networks
- Veränderung der Arbeitswelt / KI
- Schwindender Glaub e an die Leistungsgesellschaft
- bestimmt fällt anderen noch mehr ein
Das sind dicke Bretter, finde ich.
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Den Systematiker in mir juckt es in den Fingern, hier zu Gruppieren und zu ordnen, denn es sind höchst unterschiedliche Problembereiche (extern oder selbst verursacht, direkte Probleme oder nur folgen anderer Entwicklungen, etc.), die auch sehr unterschiedliche Lösungsansätze brauchen.
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Zitat von Helmut S
Hier glaube ich auch nicht dass der "ingenieuresmäßige" Ansatz: "Richtig wählen -> Problem - Lösung - alles Gut" überhaupt der Größenordnung dieser Themen gerecht wird.
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Das liegt nicht nur an der Größenordnung, sondern auch daran, daß m.M.n. keine Wahloption für den Bundestag ein (glaubwürdig erfolgsversprechenden) Lösungsweg für alle Probleme anbietet, und die jeweilige Priorisierung sich auch extrem unterscheidet. Alle Vorschläge doktern eher an den Symptomen herum, als mutig an die Ursachen dranzugehen.
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Zitat von Helmut S
Das sind mehrheitlich generationsübergreifende Transformationsthemen, die meiner Ansicht nach scheitern werden, wenn wir nicht einen gesamtgesellschaftlichen Konsens hinkriegen, der über Wahlperioden hinaus und (das mag naiv sein) über Grenzen hinweg reicht.
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Hier sehe ich es anders. Der Anspruch auf Konsens ist ein wesentliches Hemmnis für die Lösung von großen Problemen. Ab einer gewissen Größenordnung von Problemen ist eine disruptive Änderung, getrieben durch eine mehrheitlich gewählte Regierung mit radikalem Zugriff auf bestehende Strukturen wahrscheinlicher erfolgreich. Das wird keine der bisher aktiven Parteien liefern können. Deutschland bräuchte jemanden mit dem Mut und Charisma eines Milei und eine entsprechende Bewegung dahinter (was nicht heißt, daß man in D. in allem das gleiche machen muß, nur mit ähnlichem Mut alles in Frage stellen und neu aufstellen). So etwas kann ich leider hierzulande noch nicht am Horizont erkennen.