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Alt 16.10.2024, 07:15   #62
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
Benutzerbild von Klugschnacker
 
Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 24.913
Heute nach dem Radtraining war ich komplett fertig.

Dabei sind wir nur ca. 2.5 Stunden gefahren, davon 1.5 Stunden zügig, also etwas über 200 Watt oder 34 km/h. Nicht der Rede wert, sollte man meinen. Mir ist das aber wirklich schwer gefallen. Die Körpertemperatur stieg auf 38.6°C, was mir zu schaffen macht. Selbst mittlere Wattzahlen fühlen sich anstrengender an als zu Hause.

Es sind aber nicht nur Watt, Kilometer pro Stunde oder Grad Celsius, also irgendwelche Zahlen. Was mich hier besonders anstrengt ist, dass ich beim Radfahren nicht in meinen Flow komme.

Man kann kaum 300 Meter am Stück so radeln, dass man sich auf’s Treten konzentriert und sonst gar nichts. Permanent fordert der böige Wind Aufmerksamkeit, ständig muss man auf Gegenstände, Steine, Glasscherben und Bodenwellen achten, welche den Randstreifen des Highways bevölkern.

Und dann die Autos. Permanent, also buchstäblich ununterbrochen, brausen schwere Geländewagen, Baufahrzeuge und Trucks an einem vorbei. Wrumm, wrumm, wrumm, wrooooommmm, wrumm, wrumm, wrumm – alle ein bis zwei Sekunden donnert einer vorbei. Es ist wirklich wie auf einer rappelvollen Autobahn. Ich fühlte mich an dystopische Szenen aus einem Mad Max Film erinnert, wo eine verrückt gewordene Menschheit nach dem Faustrecht in absurd lauten und fetten Karren herumbraust. Es wirkt grotesk: Rechts und links erblickt man die schönste, unberührteste und archaischste Natur, die man sich vorstellen kann. Um maximalen Kontrast zu schaffen, kämpft man sich als Radfahrer durch einen dystopischen Alptraum einer Straße durch diese Landschaft, umgeben von Lärm und Abgasen. Man glaubt es nicht, wenn man es nicht selbst erlebt hat: Das Paradies vor Augen radelt man im Dreck und Lärm eines Seitenstreifens einer überfüllten Autobahn.

Nach zwei Stunden hatte ich keine Lust mehr, Ciao Kakao, LMAA, mir reicht es für heute!

Was ich noch lernen muss: Mich in dieser Umgebung zu entspannen und als Radfahrer in meinen Flow zu kommen. Heute war es ein Kampf. Vielleicht wird es morgen besser.
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