Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Persönlich als Ingenieur sehe ich es übrigens so, daß die für die Menschen, für unser Leben direkt relevante Forschung die anwendungsorientierte Industrieforschung ist; die reine Grundlagenforschung hat viel von Richard Feynmans Spruch an sich:
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Aus Deiner Sicht ist das verständlich. Allerdings heißt Grundlagenforschung nicht zufällig so. Sie erforscht die Grundlagen, also das Fundament für weitere Erkenntnisse.
Hinter der zunehmenden Geringschätzung von Wissenschaft steckt nach meiner Überzeugung häufig die kognitive Dissonanz, die in der Corona- und in der Klimakrise ihre Wurzeln hat: Man hält bestimmte persönliche Überzeugungen für wahr, die dem Stand der Wissenschaft widersprechen. Also kann mit der Wissenschaft etwas nicht stimmen.
Allerdings löst das die kognitive Dissonanz, in der das eigene Weltbild nicht zu den wissenschaftlich belegten Tatsachen passt, nicht dauerhaft auf. Sondern man verstrickt sich in immer weitere intellektuelle Absurditäten.
Man kann beispielsweise für Kernkraft oder sogar für die noch unzureichend erforschte Kernfusion als Energiequelle plädieren, und gleichzeitig der Grundlagenforschung, die beides erst ermöglicht, einen Anstrich von Entbehrlichkeit geben. Und so weiter.
(Lise Meitner und Otto Frisch erkannten 1939 die Kernspaltung. 1942 wurde mit dem Bau einer Atombombe begonnen. Ab 1951 wurde mit Kernspaltung Strom produziert.)