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Zitat von qbz
Ich würde das gerne verstehen? Erklärt das Ulrike Herrmann so? Welche ökonomische Literatur / Artikel gibt es dazu?
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Frau Herrmann schreibt darüber. Ich würde jedoch nicht so weit gehen, sie als Gewährsfrau für meine Worte oben zu bezeichnen. Dafür verstehe ich zu wenig von der Materie.
Literatur dazu gibt es unter dem Begriff des Rebound-Effektes. Dieser Effekt reduziert die erwarteten Effizienzgewinne einer Maßnahme.
Fiktives Beispiel: Durch eine Wärmepumpe und begleitende politische Förderungen unter Kanzler Merz sparen die Bürger Geld. Ihre Kaufkraft erhöht sich entsprechend. Das nächste Auto fällt dadurch etwas größer aus (indirekter Rebound-Effekt). Außerdem wird einfach mehr geheizt, weil Heizen durch Wärmepumpe plus Förderung billiger geworden ist (direkter Rebound-Effekt).
Bei der Stärke dieser Effekte kommt es auf den jeweiligen Fall an. Er kann wenige Prozent bis über 100% betragen ("Backfire"). Beispiel für 100%: Verbrenner brauchen nur noch die Hälfte des Sprits wie vor 30 Jahren, doch ihre Zahl hat sich verdoppelt (direkter Rebound).
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Zitat von qbz
Im Corona-Jahr 2020 ist z.B. die am weitesten gefasste Geldmenge M3 um ca. 12 % angewachsen, die CO2-Emissionen sanken jedoch so stark wie noch nie und erhöhten sich nach Corona wieder deutlicher. Wie erklärst du das mit dem von Dir angenommenen Modell? Trotz der wegen Coronakrise stark erhöhten Geldmenge (Krisenintervention) sanken die CO2-Emissionen deutlich?
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Rebound-Effekte entstehen auf der Nachfrageseite, also durch den Konsum. Beispiel: Wenn E-Autos endlich billiger werden, kann man sich im Haushalt ein zweites leisten (direkter Rebound-Effekt).
In der Corona-Zeit ist vermutlich allgemein der Konsum zurückgegangen. Vermutlich muss man in den Jahren danach mit Nachholeffekten rechnen. Eventuell werden diese gedämpft durch die Inflation. Kurz, ich weiß es nicht.
