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Alt 04.06.2024, 17:48   #230
FloRida82
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von welfe Beitrag anzeigen
Hier noch mein Bericht von noch weiter hinten als sonst. Wer nicht lesen mag, wie es NICHT gehen sollte, darf gerne überspringen.

Woran es nun lag, weiß ich immer noch nicht, vielleicht war es einfach eine Summe aller Faktoren. Es lief einfach nicht. Vorbereitung war ungewöhnlich gut, unterbrochen nur von einer stationären Hyposensiblisierung, was aber laut Arzt jetzt nicht das große Problem sein sollte.

Beim Schwimmen sortiere ich mich immer hinten ein, aus gutem Grund. Aber bereits nach wenigen Metern hatte ich das Gefühl, es geht einfach nichts. Die Alster fühlte sich kälter an als am Tag zuvor (als ich noch ärmellos im Wasser war), ich kam in keinen Rhythmus, die Orientierung fiel schwer. Hinter der Brücke machte sich unangenehm der linke Oberarm bemerkbar, der die Spritze von Montag nun doch nicht so gut fand, also musste ich auf Zweieratmung umschalten. Plötzlich ging dann auch der Neo im Nacken auf, noch nie gehabt. Hoffentlich hält der bis zur Ziellinie. Der Rückweg fiel schwer. Gefühlt schwamm ich zeitweise rückwärts, die vielen Rettungseinsätze verursachten noch mehr Wellen, ich kühlte zunehmen aus. Komisch, ich war im Vorfeld viel im 16 Grad kalten Freibad und auch im ebenso kalten See geschwommen, da hatte ich nie Probleme gehabt.
Aus dem Wasser - und ich bekam Geburtstagsglückwünsche, also rang ich mir ein Lächeln ab, obwohl ein Blick auf die Uhr meine Gesichtszüge gefrieren ließ. So schlecht war ich noch nie geschwommen. 8 min mehr als bei meinem Rookiestart 2017 in Hamburg, 20min schlechter als sonst in den letzten Jahren. 1:53 ist selbst für mich grottenschlecht.
Ab in die Wechselzone und schnatternd aus dem Neo, mit kalten Fingern gar nicht so einfach. Weste und Socken an (gute Idee!!), Notfallset im Einteiler verstaut, Helm und Schuhe und los.
Mir persönlich gefällt der neue Radkurs überhaupt nicht. Ich fand ihn super öde und langweilig und den Straßenbelag echt grenzwertig. Der Wind war ätzend. Das Aufliegerfahren machte mein zickiger linker Arm nicht lange mit, ich musste immer wieder lockern. Auf der ersten Runde überholten permanent Pulks von Windschattenfahrern. Ein Schlagloch kostete mich noch vor km 20 eine Trinkflasche mit Haferschleim (auch noch nie passiert). Als ich anhielt um sie zu holen, rannte ein Junge damit weg. Das sollte sich später rächen. Auf der zweiten Runde wurde es einsam, was ich gar nicht so schlecht finde, dafür hatte der Wind nochmal deutlich zugelegt. Vor allem die Seitenböen fand ich teilweise echt fies. Immerhin schien ich genug zu trinken (sonst mein Standardproblem), bei km 130 musste ich aufs Dixie. Die 180 Kehre rechts herum "umfuhr" ich fast schiebend (Rechtskurven sind nicht mein Ding und Gleichgewicht dank Morbus Meniere sowieso nicht). Alles in allem hatte ich mir zwar mehr erhofft im Vorfeld, aber angesichts der Umstände war ich mit 6:23 ganz zufrieden. Aber die Radstrecke von 2017 hat mir viel besser gefallen.
Wechsel 2 ging unspektakulär über die Bühne. Weste stopfte ich in den Beutel, großer Fehler, und ab auf die Laufstrecke. Eigentlich kann ich laufen, wenn der kaputte Muskel und der Magen halten. Um es vorweg zu nehmen, Muskel hielt, Magen nicht. Die ersten 15km gingen prima über die Bühne. Ich fand schnell mein Tempo, trank an jedem VP ein bisschen, da macht ja Triathlon richtig Spaß. Und ich sah mich schon mit neuer Bestzeit im Ziel. Ganz großer Fehler. Und dann ging nix mehr. Schneller Sprung aufs Dixie und mein Magen-Darm-Trakt implodierte. Au weiha, Mageprobleme kenne ich, das hier war noch mal eine andere Nummer. Gefühlt Messer in den Eingeweiden, ich hatte mal vor Jahren eine Magenschleimhautentzündung, genauso fühlte es sich an. Üble Magenkrämpfe ließen mich nur noch vornübergebeugt gehen, Übelkeit und Schwindel kamen dazu. Wegen der Meniereproblematik weiß ich halt nie, ob es "nur" Schwindel ist oder Vorbote eines Schubs, also schaltete ich auf vernünftig und wanderte. Es wurde eine lange Wanderung und schweinekalt. Immerhin gab es genug Mitopfer, so unterhielt ich mich nett mit einem Briten ("This f...ing wind was killing me!") und traf eine Bekannte aus der Heimat wieder. Bei km 26 hatte ich allerdings die Nase voll und pflaumte meinen Mann an, er sollte mich sofort nach Hause fahren, aber - ein Hoch auf alle Partner der Welt - er antwortete nur lakonisch: "Ich weiß, geh einfach weiter, du hast noch über drei Stunden Zeit."
Mit dem längsten meiner über 120 Marathons (6:00h!!!) erreichte dann auch ich eine halbe Stunde vor Zielschluss den Zieleinlauf und trabte noch mal an, in dem übelsten Hink- und Hoppelstil der Welt wegen der völlig eingefrorenen Muskulatur. Und beim Zieleinlauf gratulierte dann der Sprecher zum Geburtstag und zum Ironman und da musste ich dann doch heulen. Gesamtzeit: 14:38h, au weiha.

Ok, ich denke, ich muss an der Ernährungsproblematik dringend arbeiten. Lebensmittelunverträglichkeiten sind nicht bekannt, ich teste seit Jahren verschiedene Gels, Riegel, Getränke, immer wenn ich meine, etwas gefunden zu haben, überzeugt mich der nächste Wettkampf eines Besseren. Vielleichtt muss hier mal ein Fachmensch ran.

Ganz großen Dank an alle Helfer!!! Ihr habt - wie immer - einen super Job gemacht. Es gab im übrigen bis zum Schluss an allen VPs Getränke, Gels usw.

Und nein, ich bin nicht zur Slotvergabe gegangen. Auch wenn ich als Drittletzte dank Frauenquote einen Slot gekriegt hätte, das wäre mir dann doch zu doof gewesen.
Ernst gemeinte Frage: Warum erst auf Zweieratmung umstellen und nicht direkt von Anfang an? Gerade wenn es kalt ist und man der Kälte wegen vermutlich eher Schnappatmung betreibt, würde ich keinen Atemzug auslassen.
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