Zitat:
Zitat von anlot
Nein, das setze ich nicht voraus. Mir geht es um das Erkennen von Trends. Für meine bspw bevorstehende Rad-Marathon Saison wäre ein niedriger VLamax Wert sehr sinnvoll und ich möchte schlicht erkennen, ob der Trend im Laufe der Monate in die richtige Richtung geht.
|
Danke für diesen Einwand. Er verdeutlicht gut mein Argument.
Die VLamax ist ein Maß für Deine Ausdauerfähigkeit bei längeren aeroben Belastungen. Er soll ausdrücken, wie sparsam oder verschwenderisch Dein Körper während der Belastung mit Kohlenhydraten umgeht.
Jedoch ist das eine sehr indirekte Beziehung. Denn die VLamax bezieht sich auf die Leistungsfähigkeit des anaeroiben Stoffwechsels. Genau der interessiert Dich aber nicht bei längeren Belastungen. Jedoch lassen sich indirekt über den anaeroben Stoffwechsel Aussagen über den aeroben Stoffwechsel treffen. Dafür werden einige zusätzliche Parameter benötigt, die man aber nicht kennt und daher abschätzen muss bzw. aus der Literatur entnimmt.
Am Ende bekommst Du also eine Abschätzung über Deine Ausdauer und – falls die Fehlerbalken schmal genug sind – eventuell einen Entwicklungstrend.
Aber: Wie es um Deine Ausdauer bestellt ist und ob sie sich verbessert, weißt Du ja längst – auch ohne irgend etwas über Deine maximale Laktatbildungsrate (Vlamax) zu wissen. Du merkst das ganz einfach bei langen Ausfahrten. Im besten Fall sagt Dir die Vlamax also, was Du bereits weißt.
Im schlechteren Fall gehen Deine Selbstwahrnehmung und die geschätzte Vlamax in verschiedene Richtungen: Das ist dann der Fall, wenn Du bei Deinen langen Trainingsfahrten eine deutliche Verbesserung der Ausdauer spürst, Dir die Vlamax aber sagt, diese Verbesserung gäbe es nicht. Wem glaubst Du dann? Deiner konkreten Selbsterfahrung im Training oder den Schätzungen einer KI?
Wer im Zweifel lieber auf seine realen Trainingsdaten vertraut, kann sich die Ermittlung einer indirekt errechneten Vlamax sparen. Das ist in Kurzform mein Argument.