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Zitat von merz
Ich kennen natürlich diese Wachstumsargumente - eben mal interessehalber nachgesehen: der Brutto-Stromverbrauch Deutschlands von 1991 und 2022 liegt sehr ungefähr in der gleichen Grössenordnung, um 560 TWh (mit jetzt natürlich erfreuluch hohem Anteil aus Erneuerbaren) - wie ordnet sich das ein?
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Effizienzgewinne und Verlagerung energieintensiver Arbeitsschritte ins Ausland, würde ich vermuten.
Wenn Produkte, zu deren Herstellung viel Strom erforderlich ist, durch technischen Fortschritt mit weniger Strom hergestellt werden können, sinkt der Kaufpreis für dieses Produkt.
Zu beachten sind jetzt zwei Effekte:
1. Der niedrigere Preis führt dazu, dass mehr Menschen dieses Produkt kaufen.
2. Falls sie das nicht tun, erhöht sich die Kaufkraft der Menschen für andere Produkte. Beispielsweise ist jetzt ein zweites Auto drin oder eine zusätzliche Flugreise drin.
Für Fall 2 ist die Nahrungsmittelproduktion ein gutes Beispiel. Nahrung wird heute effizienter hergestellt als früher. Die Kunden geben daher einen geringeren Anteil ihres Einkommens für Nahrung aus als früher. Das gesparte Geld geben sie an anderer Stelle aus. Daher kommen die Effizienzgewinne aus der Nahrungsmittelproduktion nicht der Umwelt zugute. Sondern sie erzegen ein Wirtschaftswachstum.
Effizienzgewinne und Wirtschaftswachstum sind dieselbe Sache.