Zitat:
Zitat von NiklasD
Bei Verdachtsmomenten zu diskutieren ist völlig legitim, aber dieses Diskreditieren von Sportlern, aufgrund von Verfehlungen anderer Athleten in der Vergangenheit, ohne Verdachtsmomente ist mmn. ziemlich anstregend und überhaupt nicht zielführend. Und das wird den Sportlern auch nicht gerecht.
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Das Doping von Bjarne Riis, Richard Virenque, Erik Zabel, Rolf Aldag, Udo Bölts und praktisch allen ihrer Kollegen war aus meiner Sicht zweierlei:
Erstens die Tat des einzelnen Sportlers, der dafür die volle Verantwortung trägt. Zweitens war es Ausdruck eines Systemzwangs, der weit über den einzelnen Fahrer hinausging. Hätte man die Fahrer gegen andere ausgetauscht, wäre das Doping immer noch da gewesen. Wird ein Fahrer mit Doping erwischt, scheidet er aus und ein anderer rückt nach, der ebenfalls ohne Doping keinen Fuß auf den Boden bekommt.
Heute haben wir, wie Du zurecht anmerkst, andere Fahrer als früher. Aber beim System gibt es viele Parallelen zu früher. Dazu gehört, dass alle Beteiligten dieses Systems vom Doping der Fahrer profitieren. Impulse, die das Doping aufdecken, können nur von außen kommen. Interessanterweise gibt gibt es kaum noch positive Dopingfälle, seit die Agentur ITA für die Kontrollen zuständig ist. Ist das Zufall, ein Erfolg der Abschreckung oder ist da etwas faul im System?
Du sagst richtigerweise, wie ich finde, dass man nicht einzelnen Fahrern unbegründet Doping unterstellen sollte. Das kann ich nachvollziehen; von übler Nachrede sollte man sich fern halten. Mit geht es jedoch nicht um den einzelnen Fahrer, sondern um das System. Nimm van Aert, Pogacar oder Vingegaard aus dem Peloton heraus und das Problem bleibt das gleiche. The winner takes it all und es gibt keine wirksamen Kontrollen.