Zitat:
Zitat von Hafu
... jetzt wo der Krieg da ist muss man konkret alles dafür tun, dass der Agressor keinen Nutzen aus dem Krieg zieht, denn selbst ein Teilerfolg Putins würde ein katastrophales Zeichen für zukünftige Konflikte mit imperialem Machtanspruch auch in ganz anderen Regionen der Welt senden. (=Weisbands Argumentation).
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Wenn die Ukrainerinnen und Ukrainer das so wollen, kann ich diesen Gedanken nachvollziehen. Leider werden die Opfer nicht nur für die Russen erheblich sein, sondern vor allem für die Menschen der Ukraine.
Weisbrands Argument vom imperialen Machtanspruch, der scheitern müsse, halte ich jedoch für einseitig und naiv. Warum steigen die USA denn in diesen Krieg ein, immerhin mit 30 Milliarden Euro, was die Hälfte des jährlichen russischen Wehretats ist? Um im Donbas die Demokratie zu sichern? Das ist doch lächerlich. Die USA verfolgen ihre eigene globale Machtpolitik. Ihnen geht es um Russland, nicht um die Ukraine. Seit dem Einstieg der USA geht es um globale Machtpolitik auf beiden Seiten der Frontlinie. Was die eine Seite an Macht verliert, gewinnt die andere hinzu. Ein Zeichen für den Frieden – "Krieg lohnt sich nicht" – ist damit nicht verbunden.
Es ist nicht das Anliegen oder die Aufgabe der Ukrainer, solche globalen Machtkämpfe zu berücksichtigen. Sie wollen sich verteidigen und haben auch das Recht dazu. Wir Außenstehende sehen das etwas größere Bild. Das ist ja das Dilemma.