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Zitat von merz
Gibt es irgendwo eine Aufschlüssel7ng was er sich unter den verschiedenen Farben konkret an Massnahmen vorstellt, im verlinktrn blog post kann ich nichts finden
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Gute Frage! Das ist natürlich ein nicht unwesentlicher Punkt. Man kann nicht einfach sagen: Szenario x ist am besten, weil es die niedrigsten Fallzahlen und die niedrigste Belastung des Gesundheitssystems hat. Natürlich müssen die "Kosten" in Form der dazu nötigen Maßnahmen in die Beurteilung einfließen.
Ich habe leider auch nicht konkret gesehen, welche Maßnahmen er exakt für dieses oder jenes Szenario als nötig annimmt. Wahrscheinlich hat er das auch nicht im Detail konkretisiert.
Aber grundsätzlich scheint mir, dass es nie gut ist, die Entwicklung erst mal frei aus dem Ruder laufen zu lassen, um sie dann von sehr hohem Niveau mit sehr harten Maßnahmen (oder mit weniger harten Maßnahmen und sehr langer Dauer) wieder mühsam unter Kontrolle zu bringen.
Ganz so krass ist die momentane Entwicklung ja auch nicht. Die Wand/Welle ist bei uns im Vergleich zu anderen Ländern schon spürbar gedämpft. Aber man lässt sie doch ziemlich lang laufen.
Das funktioniert m.E. derzeit nur einigermaßen gut, weil das Infektionsgeschehen sich bisher auf jüngere Altersklassen konzentriert. Ich hoffe, dass das so bleibt, fürchte aber, dass das auch noch grob schief gehen kann. Und man muss hoffen, dass in den unteren Altersklassen nicht allzu starke Langzeitfolgen auftreten.
Um dieses Risiko nicht einzugehen, würde ich schon noch die eine oder andere Verschärfung erwägen, bzw. hätte sie mir besser früher gewünscht, um uns dem Szenario lila zumindest anzunähern. Auf niedrigem Niveau sind für den gleichen R-Wert (z.B. 0,7) schwächere Maßnahmen nötig als auf hohem Niveau, wo Testkapazitäten an ihre Grenze stoßen, die Dunkelziffer steigt, und Nachverfolgungen kaum noch funktionieren.