Zitat:
Zitat von anlot
Mich würde dennoch interessieren wie denn unsere Exit Strategie konkret aussieht? Wir können doch nicht alle verpflichtenden […] bis auf alle Ewigkeiten aufrechterhalten nur weil noch so ein geringes Restrisiko bestehen könnte.
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Ich rechne persönlich nicht damit, dass wir bis auf alle Ewigkeit mit der Epidemie zu kämpfen haben werden. Deine Frage ist berechtigt, ab wann man sie als beendet erklären will und zur Normalität überzugehen gedenkt.
Ich finde es schwierig, darauf eine Antwort zu geben. In der Tat haben wir nur sehr wenige Mittel gegen die Verbreitung des Virus. Impfen hilft zu einem gewissen Grade, ansonsten Abstand und Masken. Das war’s. Wenn wir diese Mittel anwenden, sinkt der R-Wert, aber sobald wir sie lockern, steigt er und alles beginnt von vorne. Deine Frage ist berechtigt: Wie kommen wir aus diesem Karussell wieder heraus? Ich weiß es nicht.
Manche Dinge können wir aus meiner Sicht gerne beibehalten, also "bis in alle Ewigkeit". Zum Beispiel den Verzicht auf den üblichen Handschlag bei der Begrüßung. Ich finde die Faust besser. Ein Freund von mir arbeitet mit Kundenkontakt und muss der Höflichkeit wegen 10x am Tag eine fremde Hand schütteln und ist jeden Winter entsprechend von Infekten geplagt. Diese Sitte könnten wir aus meiner Sicht dauerhaft ändern.
In Großstädten steht man während der Stoßzeiten dicht gedrängt, Körper an Körper, in der U-Bahn. Auch hier fände ich eine freiwillige Maskenkultur gut. Vielleicht könnte man Aufkleber anbringen mit der Aufschrift "Maske tragen willkommen". Warum denn nicht? Ich sehe da nur Vorteile.
Du stellst die Nachteile der Abstands- und Maskenkultur einem "geringem Restrisiko" gegenüber. Ob es tatsächlich so gering ist, weiß ich nicht. Aktuell steigen die Zahlen bei uns rasant. Wir sind bundesweit bei 55. Die nächsten Verdopplungsschritte sind 110, 220, 440. Was das konkret für das Risiko bedeutet, an Corona zu versterben oder sich ein Long-Covid-Syndrom einzufangen, wissen wir nicht. Oder weiß das jemand?
Diese Frage wäre doch zu klären, bevor wir in allernächster Zukunft in diese hohen Inzidenzen hineinrauschen. Die epidemische Ausbreitung eines lebhaft mutierenden Krankheitserregers zuzulassen mit der Haltung "schau mer mal" erscheint mir riskant. Doch Deine eigentliche Frage, wie wir da wieder herauskommen, kann ich nicht beantworten.
