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Zitat von Flow
Wie von Anfang an, denke ich, daß das individuelle Verhalten des Einzelnen den größten Hebel in der Eindämmung der Verbreitung darstellt.
In diesem Sinne wäre ein detailliertes "Stimmungs- / Kompetenz- / Motivations-Bild" der Bevölkerung hilfreich.
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Demnach wäre im vergangenen Frühjahr und Sommer die Ausbreitung der Infektion aufgrund des individuellen Verhaltens stark zurückgegangen, angetrieben durch die persönliche Stimmung, Kompetenz und Motivation der Bürger.
Im November hätte diese Kompetenz stark abgenommen (vielleicht haben die Leute vergessen, wie sie sich verhalten sollen), oder die Stimmung und Motivation hätte über den Sommer gelitten. Folglich stiegen die Zahlen wieder und erreichten im Januar einen Rekordwert.
Anschließend hätte die Kompetenz der Menschen wieder zugenommen, oder die Stimmung und Motivation des Volkes sei wieder auf "Pandemiebekämpfung" umgeschlagen, denn die zweite Welle flachte nach Silvester deutlich ab. Nun scheinen die Zahlen wieder zu steigen. Hat sich die Kompetenz und Stimmung erneut geändert? Und das auch noch parallel in ganz vielen Ländern der Welt?
Mir scheint, das hier Ursache und Wirkung durcheinander geraten. Nicht die Stimmung der Leute verursacht die Ausbreitung oder Eindämmung der Infektion, sondern die Folgen der Epidemie bewirken die Stimmung der Menschen, die übrigens alles andere als einheitlich ist.
Der Verlauf der Epidemie in Deutschland belegt aus meiner Sicht die Wirksamkeit von gesetzlich geregeltem, gemeinsamem Handeln. Er belegt auch die Unwirksamkeit von Konzepten, welche die individuelle Selbstverantwortung predigen. Ein Beweis dieser Behauptung steht eventuell bald bevor, wenn die Maßnahmen wieder gelockert werden. Dann schaue Dir anhand der Zahlen an, ob wir uns auf die Stimmung und Motivation des Einzelnen verlassen sollten.