Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Ein Problem der Argumentation in der Diskussion um Verhältnismäßigkeit von Maßnahmen, oder um eine Normalisierung für Viele und Schutz für die Bedrohten ist, daß sie zwangsläufig auf die Frage hinausläuft: wie viele schwere Erkrankungen oder Tote können wir in Kauf nehmen gegen welchen sonstigen gesamtgesellschaftlichen Nutzen (auch Grundrechtskonflikte). Rein moralisch ist verständlicherweise keiner bereit, hier Zahlen zu nennen ("was ist ein Menschenleben Wert"), ...
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Falls wir uns darauf einigen würden, 100 Tote am Tag seien ein guter Kompromiss: Wie stoppen wir die Pandemie, sobald wir diesen Wert erreicht haben? Wie verhindern wir, dass wir auf die 200 zusteuern?
Ich sehe keine anderen Mittel, als dass wir beim Stand von 100 Toten täglich genau jene Maßnahmen ergreifen müssten, die durch diesen Kompromiss vermieden werden sollten. Wir müssten die sozialen Kontakte beschränken und zwangsweise Teile der Wirtschaft lahm legen.
Wir hätten dann nichts gewonnen, aber eine Menge Tote und schwer Erkrankte zu beklagen. Da erscheint es mir sinnvoller, bereits in einem früheren Stadium die ohnehin unvermeidlichen Maßnahmen zu ergreifen.
