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Alt 14.07.2020, 11:58   #356
qbz
Szenekenner
 
Benutzerbild von qbz
 
Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 12.540
Zitat:
Zitat von Helmut S Beitrag anzeigen
Darum geht es doch gar nicht. Was off topic ist, ist, dass sich diejenigen über die von dir kritisierte (zu recht) Sichtweise Freuen die hohen Gewinne wollen. Völlig unabhängig vom Wahrheitsgehalt der Aussage, denn: Ich will auch hohe Gewinne, kann mich aber über die von dir zurecht kritisierte Sichtweise nicht freuen. Es hat einfach mit den strukturellen Zusammenhängen überhaupt nichts zu tun, dass sich "diejenigen welche hohe Gewinne wollen" an der eingeschränkten Sichtweise erfreuen. Es hilft auch nichts, dass du nun im vorherigen Post versuchst zu relativieren ("deshalb schrieb ich ja diejenigen die hohe Gewinne wollen") und damit zu suggerieren, dass du nur den "bösen Teil" der Unternehmerschaft meintest die "hohe Gewinne wollen". Zumindest mir kannst du nicht glaubhaft machen, dass du nicht ganz genau weißt, dass JEDER(!) Unternehmer hohe Gewinne will. Du bist doch sprachlich in der Lage deutlich genauer zu formulieren wenn du willst. Hier wolltest du offensichtlich nicht.
Nur ganz kurz: ich stellte "hohen Gewinne" mit "billigen Arbeitskräften" in Zusammenhang, und "die Freude" bezog sich auf das Weltbild, indem jedem Tellerwäscher gesagt wird, auch Du kannst Millionär werden bzw. auch Muslime können wie Vietnamesen ihren Realschulabschluss machen, wenn sie sich nur besser integrierten. Das Wort "Unternehmer" habe ich gar nicht verwendet. Solche Ideologien verdecken einfach die sozialen Ursachen und empfinde ich in den Medien als vorherrschend.
Zitat:
Wer sich über solche, leider vorherrschenden Betrachtungsweisen wie pauschale Schuldzuweisungen von Konflikten mit eigentlich gesellschaftlichen Ursachen in erster Linie erfreut, sind diejenigen, welche billige Arbeitskräfte und hohen Gewinn wollen.
Anschliessend wollte ich darauf hinweisen, wie einige Partygänger und Randaletäter von Stuttgart aus meiner Sicht ihre Lebensperspektive sehen:
Zitat:
Ausbeutung zu Billig-/Mindestlöhnen und mehrere Jobs, Hartz IV Bezieher (mit Arbeitszwang und 1 Euro Jobs.) oder kriminelle Karrieren, Drogen und Knast. Das sind doch in Wirklichkeit die Lebenszeit-Optionen für manche Heranwachsende, welche unsere Gesellschaft systemisch, vermittelt über vielerlei Faktoren, konstant produziert. Irgendwo müssen sich dann halt die Auswirkungen in Konflikten zeigen und wer es "ruhig und geordnet" haben will, benötigt zur Befriedung SozialarbeiterInnen, Ämter, Polizei und Knäste, wenn die gesellschaftliche Prävention versagt.
Auch hier kein Wort über Unternehmer von mir, vielmehr das Thema: Wie empfinden manche Heranwachsende ihre Perspektive, welche allein die Optionen für Hilfsarbeiten für unter 10.- die Stunde wie z.B. in Gastro- / Diensteistungsbereichen wie Reinigung oder für Drogen / Kriminalität wahrnehmen.

Zitat:
Zitat von Helmut S Beitrag anzeigen
Hier geht es mir aber doch nicht darum, dass ich deine Meinung nicht zulassen möchte. Im Gegenteil: Auch das was du aus der FAZ gepostet hast, dem stimme ich zu. Mir geht es darum, dass du Unternehmer angreifst bzw gegen sie stichelst und gefühlt echt für jeden Scheiß wenigstens irgendwie mitverantwortlich machst und zwar völlig off-topic nur um - so mein fortwährender Verdacht - wieder mal deine politische Sichtweise ein zubringen.

Ich lese deine Beiträge sehr gern, denn sie zeugen von viel politischer Bildung und viel praktischer Erfahrung in der gesellschaftlichen Arbeit. Mir wäre es aber viel lieber, du würdest vor allem, die in D über 99% der kleinen und mittleren Unternehmen nicht als Problem sehen (so empfinde ich das teilweise) sondern als das was sie sind: eine wichtige Stütze der Gesellschaft die sich sozial engagieren. Vielleicht siehst du das auch nicht so und ich irre mich. Dann wäre aber tatsächlich eine konstruktivere und positivere Sprache diesbezüglich angebracht, denn die allermeisten Unternehmer haben das verdient. Grade jetzt in der Krise machen sehr viele einen sehr guten Job. Ist allerdings freilich ein schwarzes "Manchester-Kapitalismus-Schaf" identifiziert, bin ich in vorderster Reihe bei dir mit der Kritik.

P.S. Freilich habe ich das Wallraff Buch gelesen und im Schrank. Das is aber auch 35 Jahre alt. Seitdem hat sich sogar bei den "Bösen" einiges getan vermute ich.
Was ich kritisiere, ist die geringe Höhe des gesetzlich beschlossenen Mindestlohnes, die mangelnde Tarifbindung in der Breite und die prekären Arbeitsverhältnisse ohne Festanstellung sowie Hartz IV wie auch viele Gewerkschaften das tun, also quasi die Rahmenbedingungen für alle incl. die Immospekulation in den Städten u.a. Es geht mir dabei weder um einzelne Leuchttürme noch um Schwarze Schafe (wo die Aufsicht versagt), sondern um Massnahmen / Rahmenbedingungen, welche die soziale Lage für viele arme Menschen / Kinder verbessern würden.

Geändert von qbz (14.07.2020 um 12:10 Uhr).
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