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Zitat von schnodo
Du hast es schon richtig verstanden. Ich meine, dass es leichter ist, den Menschen zu vermitteln, dass nur ein Leben in einer möglichst sauberen, unbelasteten, natürlichen Umgebung lebenswert ist, als ihnen beibringen zu wollen, dass ein erwarteter Temperaturanstieg um 1,5 °C in den nächsten 30 Jahren ein Problem darstellt.
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Der Unterschied besteht darin, dass die CO2-Anreicherung in der Atmosphäre
ein begrenztes Budget darstellt, von dem wir bereits viel aufgebraucht haben. Das macht es so dringlich, sofort und wirksam zu handeln.
Andere Umweltprobleme lassen sich leichter in die Zukunft verschieben; auch sind die Zeiträume kleiner. Wenn wir jedoch die Atmosphäre mit CO2 anreichern und an einen kritischen Punkt gelangen, wird dieser Zustand bis zu 1.000 Jahre lang bestehen bleiben, weil sich CO2 nur langsam abbaut --
auch dann, wenn folgende Generationen überhaupt kein CO2 emittieren (was ziemlich schwierig werden dürfte).
Schon jetzt sind wir an einen Punkt gelangt, an dem die nötigen Maßnahmen drastischer sein müssen, als es unsere Technik hergibt. Wir hoffen derzeit darauf, dass die Ingenieure einen Weg finden werden, alles zu elektrifizieren und gleichzeitig den Strom dafür aus erneuerbaren Energien zu gewinnen. Im Moment existiert die Technik jedoch nicht. Es ist also bereits fünf
nach Zwölf. Jetzt hilft nur noch eine Vollbremsung, leider.
Damit möchte ich deutlich machen, warum es notwendig ist, den Leuten die Dringlichkeit der Maßnahmen zu erklären. Diese Dringlichkeit wurde bei bisherigen Umweltproblemen nach meiner Wahrnehmung selten empfunden. Vielleicht war es so beim "Waldsterben" in den 80er-Jahren. Aber allgemein werden Umweltprobleme als "weiche" Probleme empfunden. Verstehst Du, was ich damit meine?