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Zitat von qbz
Die Vertreibung aus dem irdischen Paradies, weil Adam vom Erkenntnisbaum ass, bleibt durch Jesus fortbestehen, aber durch seine Geburt, die Kreuzigung und vor allem die Auferstehung gewährt Gott durch seine Gnade den Menschen nach ihrem Tod das göttliche Paradies, auch (symbolisch, real je nach Auslegung) Adam und Eva.
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Wie gesagt, geht es mir um die Frage, ob wir uns die Figur des Jesus im Christentum als jemanden vorzustellen haben, der gut war (oder ist). Das meine ich in einem moralischen Sinne.
Gott verfluchte nach christlicher Vorstellung die gesamte zukünftige Menschheit, da Adam und Eva vom Erkenntnisbaum gegessen hatten. Christus hob dies wieder auf, jedoch nur teilweise:
- Auf der Erde bleibt der Fluch bestehen. Die menschliche Existenz bleibt weiterhin ungeheuer beschwerlich. Auch die seelischen Qualen, die den Frauen angetan werden ("...dein Verlangen wird auf deinen Mann gerichtet sein, er aber soll über dich herrschen!"), bleiben wie sie sind.
- Nach dem Tod scheint es besser zu werden, denn der Mensch kann nun in das Paradies gelangen …
- … allerdings beileibe nicht alle Menschen, sondern nur jene, die an Jesus als den Messias der Christen glauben.
Wie kann man das moralisch bewerten, wenn Christus alle Menschen retten kann, dies aber nur bei wenigen tut? Denn nur eine winzig kleine Minderheit konnte überhaupt etwas von ihm wissen. Ganz China, ganz Indien, Süd- und Nordamerika, kurz: fast die gesamte Bevölkerung der Erde konnte von Jesus nichts wissen, und ihm daher auch nicht spirituell nachfolgen.
Ist jemand moralisch gut, wenn er die Rettung von Menschen an eine Bedingung knüpft, die diese gar nicht erfüllen können?