Zitat:
Zitat von Estebban
Drei Jahre ist es mittlerweile her, dass die Briten ihr Referendum hatten. Und Europa hat es bis heute nicht geschafft es als „Schuss vor den Bug“ zu verstehen Bzw tröstet sich damit dass Obelix ja schon gesagt hat, dass die Briten spinnen und der Johnson hat ja auch eh ne lustige Frisur.
Drei Jahre hatte man Zeit mal drüber nachzudenken wie man Europa demokratischer gestalten kann oder zumindest den Menschen erklären warum man was wie macht.
Dabei raus kommt eine Parlamentswahl, bei der die wenigsten wissen was das Parlament überhaupt macht und als Kirsche auf der Torte wird jetzt plötzlich jemand Kommissionspräsidentin die aber im Wahlkampf mal noch so überhaupt nirgends aufgetaucht ist (ist sie überhaupt mal irgendwo für irgendwas gewählt worden?).
Ich bin großer Fan der europäischen Idee, bin 89 geboren und fühle mich oftmals mehr als europäer denn als deutscher, aber bei so Aktionen braucht man sich halt nicht wundern wenn die Bevölkerung dieses moloch in Brüssel nicht ernst nimmt
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Naja, die Briten! Die haben den Brexit doch sicher nicht in Deinem Sinne gemeint, nämlich als Aufforderung, Europa demokratischer zu machen oder gar die Zusammenarbeit zu vertiefen und auf eine sinnvolle Basis zu stellen. Ganz im Gegenteil. Die waren doch immer eher auf Konfrontation oder "Cherry Picking" unterwegs. Ich würde den Brexit daher auch nicht interpretieren als "Schuss vor den Bug", um sich zu überlegen, wie Europa besser funktionieren kann.
Und ansonsten bist Du mir ehrlich gesagt ein bisschen oberflächlich unterwegs. Wer ist denn "man". Was soll "Moloch" heißen (die ganze EU hat z.B. weniger Beamte als die Stadt Wien)?
Ich habe eher den Eindruck, die meisten EU-Politiker und Beamten bemühen sich sehr um ein funktionierendes Europa und um sinnvolle Kompromisse - aber dann kommen die nationalen Regierungen mit ihren nationalen Interessen daher und ihrem Vetorecht und verhindern sämtliche sinnvollen Vorschläge (etwa was die Besteuerung der US-Internet-Riesen betrifft, um ein Beispiel zu nennen).
Meiner Ansicht nach ist nicht die EU das Hauptproblem, sondern die national-egoistischen Regierungen der einzelnen Länder. Man sollte also als überzeugter Europäer nicht die EU "bashen", sondern das Verhalten der jeweils eigenen nationalen Regierung kritisch beobachten.