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Alt 29.12.2018, 20:23   #13241
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
Benutzerbild von Klugschnacker
 
Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 24.937
Zitat:
Zitat von ThomasG Beitrag anzeigen
Jetzt bin ich ziemlich abgeschwiffen, aber das erklärt vielleicht, warum mir Tugenden, die ich als christlich empfinde, einfach richtig gut finde.

Für uns war selbstverständlich, dass man andere kein Leid zufügt. Es war auch selbstverständlich sich gegenseitig zu helfen und beizustehen. Gab es Streit untereinander, ging es nicht darum den Schuldigen auszumachen, sondern darum wieder den Frieden herzustellen und einander besser zu verstehen, damit das nicht so schnell wieder vorkommt. Dahinter stehen für mich christliche Werte.
Ich sehe da eigentlich keinen engeren Bezug zu Göttern, Engeln, Teufeln, heiligen Geistern, Erbsünde oder ewigem Leben im Jenseits.

Menschen gibt es seit 200.000 Jahren. 99% davon haben sie ohne das Christentum verbracht. Dennoch haben sie in Gemeinschaften gelebt, haben miteinander kooperiert und Regeln des friedlichen Zusammenlebens geschaffen. Es handelt sich um zivilisatorische Errungenschaften, die wir überall finden, bei den Chinesen genauso wie bei den Indianern Nordamerikas. Mit dem Christentum hat das in meinen Augen wenig zu tun.

Wie schaut es mit christlichen Werten aus, die wir heute als negativ empfinden? Zum Beispiel der fortwährende Völkermord im Alten Testament. Die Steinigung unfolgsamer Kinder. Das Konzept von Gedankensünden und ewiger Strafen im Jenseits. Die gesellschaftliche Stellung von Frauen oder Sklaven. Das und vieles Mehr gehört auch mit ins Bild.

Zitat:
Zitat von ThomasG Beitrag anzeigen
… ich denke Humanismus und christliche Wertvorstellungen passen schon ganz gut zusammen.
Ich sehe eher die Unterschiede. Im Humanismus geht es, einfach ausgedrückt, um die Verminderung von Leid durch die Anwendung von Vernunft. Im Christentum um den Gehorsam gegenüber göttlichen Geboten.

So testet Gott den Gehorsam von Abraham. Letzterem wird aufgetragen, seinen einzigen Sohn zum Zeichen seines (Abrahams) Gehorsams umzubringen. Dieser Befehl schallt aus einer sprechenden Wolke. Abraham macht sich sogleich ans Werk, seinen Sohn Isaac zu töten. Erst im letzten Moment wird er aufgehalten.

In jeder psychisch gesunden Gesellschaft gälte Abraham als gefährlicher Psychopath. Doch diese Legende steht für den unbedingten Glaubensgehorsam, der die höchste christliche, jüdische oder islamische Tugend darstellt. Ganz gleich, welches Leid damit verbunden ist. Das ist aus meiner Sicht ein tief sitzender Unterschied zum Humanismus.

Gemäß den Werten, die Dir als christliche Werte vorschweben, hätte Abraham die Ermordung seines eigenen unschuldigen Sohnes IN JEDEM FALL ablehnen müssen.
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