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Alt 03.12.2017, 20:23   #9506
qbz
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Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 12.519
Zitat:
Zitat von waden Beitrag anzeigen
Hast Du selbst dazu eine Vermutung oder kennst Du eine schlüssige These?
Ich selber finde für eine Analyse zur Rolle der Gewalt im AT und weshalb die Menschen eine solche Gottesfigur erfanden die Religionskritik von Feuerbach und die Kritik von K. Marx an Feuerbach in seinen Feuerbachthesen wegweisend, aber auch Gedanken von Freud, der mit seiner Religionskritik auf Feuerbach aufbaute, interessant.

Individualpsychologie:
Offenbar schuf das jüdische Volk im AT einen Gott, der furchterregend, strafend, rachsüchtig, gewalttätig ist, andereits überträgt es gerade wegen dieser Macht ihm seinen Schutz (im Geiste). Es schildert die ehr-fürchtige Sichtweise eines kleinen, Gefahren ausgesetzten, schutzbedürftigen Kindes auf einen mächtigen, mit Strafe regierenden Familienpatriarchen, der die Feinde vernichtet.

Soziologie:
Hier müsste man entlang der Arbeitsteilung, der Ausdifferenzierung von Hierarchien sowie der Macht-/Ausbeutungs-/Unterdrückungsformen konkret herausarbeiten, wie die jüdische Religion als Eingottesreligion gegenüber dem antiken Polytheismus konkurrierte und die jüdischen Machtverhältnisse stützte. (Verhältnis von göttlichem zu weltlichem Recht). Offenbar gab sie dem jüdischen Volk auch eine ganz eigene ethnische Identität (Bund) gegenüber den Feinden.

Das Christentum zeichnet sich IMHO durch eine multiethnische Auffassung aus (das ethnisch-religiös definierte jüdische Volk wird quasi durch das christliche multiethnische Volk Gottes ersetzt), weshalb es sich im Unterschied zum jüdischen Glauben besser verbreiten konnte. Ca. 100 n.Chr. schlug Rom den jüdischen Aufstand nieder und die Juden lebten anschliessend bis in die Neuzeit überall auf der Welt bis zur jüdischen Neubesiedlung Palästinas in der Neuzeit.
Man könnte auch philosophieren, dass weltweit ausdehnende Handelsbeziehungen und Reiche (die erst ab einer bestimmten Produktivität entstehen, wo man Ressourcen für Verwaltung, Krieg, unproduktive Eliten, Kultur usf. abzweigt), die viele Völker umspannen, eine einheitliche, multiethnische, patriarchal-herschende Religion quasi zwangsläufig im Laufe der Zeit die regionalen, völkisch und stammesabhängigen Glaubensformen ablösen wie es inform des christlichen und osmanischen Reiches geschah.

Geändert von qbz (03.12.2017 um 21:01 Uhr).
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