Zitat:
Zitat von qbz
Auch wenn die Kirche sich ausschliesslich zu ihrem Nutzen "evolutionieren" sollte, stand sie IMHO doch immer in vollkommenen Abhängigkeiten zu Ressourcen der ganzen Gesellschaft und veränderte sich mit und in diesen Produktios- Und Herrschaftsverhältnissen. Die Änderungsimpulse zur Beendigung ihrer fast absoluten Herrschaft im Mittelalter kamen von den Kaufleuten, den Handwerkern, dem Bürgertum, denen sich die Kirche anpassen musste, wollte sie nicht abgeschafft werden. Insofern kann man die Entwicklung der Kirche nicht isoliert in der Gesellschaft betrachten, finde ich.
|
Da sehe ich keinen Widerspruch zwischen den beiden Sichtweisen. Ein sich evoluierendes System entwickelt sich zwar stets zum eigenen Vorteil, unterliegt dabei aber den Einflüssen seiner Umwelt: Ein Löwe entwickelt sich zum Vorteil der Löwen, reagiert aber auf Änderungen seiner Umwelt – zum Beispiel, wenn die Antilopen rar werden oder ihr Fluchtverhalten ändern. Dann passen sich die Löwen an. Diese Anpassung erfolgt zum eigenen Vorteil.
Die Kirchen haben sich ausgangs des Mittelalters aufgrund der Veränderungen ihrer Umwelt angepasst. Die Umwelt besteht auch aus den Produktions- und Herrschaftsverhältnissen etc., das ist alles richtig, was Du sagst. Sie reagiert in ihrer Entwicklung auf diese Umweltveränderungen, allerdings stets und unverändert mit dem Ziel einer größtmöglichen Ausbreitung. Nicht mit dem Ziel, das Wohl der Menschen zu maximieren.
