Ich habe grundsätzlich nichts gegen katholische Krankenhäuser oder Altenheime. In Deutschland herrscht Religionsfreiheit, und religiöse Gruppen sollen sich frei entfalten dürfen. Ich habe deshalb auch nichts gegen muslimische Einrichtungen vergleichbarer Art. Wer seinen Lebensabend in einem muslimischen Altenheim verbringen möchte, soll von mir aus die Möglichkeit dazu haben. Oder in einem jüdischen oder katholischen.
Jetzt kommen drei für mich wesentliche Einschränkungen:
1. Es darf nicht zu viele dieser Einrichtungen geben. In manchen Gegenden kommt man als Arbeitnehmer in den sozialen Berufen kaum an der Kirche vorbei. Das geht zu weit und verletzt in meinen Augen das Grundrecht auf Religionsfreiheit, welches auch bedeutet, frei von irgendeiner Religion in Deutschland zu leben. Es verletzt auch das Arbeitsrecht sowie das Recht, frei von Diskriminierungen zu leben.
2. Die Religionsfreiheit muss auch für Kinder gelten. Ich bin daher gegen jede Form konfessionell gebundener Kinderkrippen, Horte und Schulen. Der Staat hat die Religionsfreiheit der Kinder zu schützen. Sie sollen ihre Religion ab dem Alter der Religionsmündigkeit frei wählen können. Wem das nicht gefällt, kann seine Kinder nachmittags nach der Schule in einen Kindergottesdienst schicken. In der Schule sollen jedoch die Werte unseres Staates vermittelt werden und keine anderen.
3. Ein Krankenhaus, das zu 2% von der Kirche, und zu 98% von den Steuerzahlern bezahlt wird, soll nicht als konfessionell gebundenes ("katholisches") Krankenhaus gelten. Wo kirchliche Regeln gelten sollen, muss die Kirche mindestens die Hälfte der Kosten tragen.
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