Zitat:
Zitat von keko#
Nein, mir ist aufgefallen, dass es den Atheisten nicht um Religionsfreiheit, sondern um deren Abschaffung geht und zwar im Namen der Toleranz. Meist ist es in meinen Augen eigentlich nur das Durchdrücken des eigenen Weltbild.
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Nein, ich bin für Religionsfreiheit. Und zwar nicht nur für die der Christen, sondern auch im Bezug auf andere Religionen. Mir ist es gleichgültig, welchen Götter oder Geister jemand anbetet. Ich respektiere auch, dass diese Freiheit öffentlichen Raum braucht. Wer eine Moschee in meiner Straße bauen will, hat meine Zustimmung. Ich bin jedoch auch für die Religionsfreiheit der Kinder: Sie haben ein Recht darauf, frei von Beeinflussung aufzuwachsen; insbesondere darf man sie im öffentlichen Raum, z.B. Schulen, nicht anlügen.
Grenzen sehe ich vor allem an zwei Stellen:
Erstens, wo die Freiheit und das Wohlergehen anderer beeinträchtigt wird, sowohl von Menschen als auch von Tieren. Ich bin strikt dagegen, aus religiösen Gründen großen Säugetieren bei lebendigem Leibe und ohne Betäubung den Hals durchzuschneiden, damit sie verbluten. Ich halte die Beschneidung von Kindern für Körperverletzung (sie können sich gerne beschneiden lassen, sobald sie erwachsen sind). Ich stelle mich gegen die Diskriminierung von Frauen, Homosexuellen, nichtverheirateten Paaren, Geschiedenen, Nichtgläubigen, Andersgläubigen und so weiter.
Zweitens, in Debatten, wo es um die Wahrheit geht. Hier verlange ich Fakten und Beweise. Gleichzeitig bin ich bereit, mich der Kraft des besseren Arguments zu beugen, wenn es von der Gegenseite kommt.
Zitat:
Zitat von keko#
Ich suche nicht nach Wahrheit, das habe ich diesbezüglich nicht gemacht. Es ist meiner Ansicht so, dass du und Klugschnacker, ihr Jegliches auf wahr/nicht wahr bezieht.
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Das stimmt nicht, und ich habe das bereits zigmal klargestellt. Dafür habe ich zahlreiche Beispiele gebracht, die sich einer Einordnung in wahr/nichtwahr widersetzen. Etwa die Menschenrechte, die Gleichheit aller Menschen, die eine Fiktion darstellt. Die Menschen sind keineswegs gleich, sondern sehr verschieden. Dass sie dennoch gleiche Rechte haben sollen, ist eine Festlegung unserer Gesellschaft, auf die wir uns nach langem Ringen und möglicherweise nur vorübergehend geeinigt haben. Die Begriffe wahr oder nichtwahr lassen sich hier nicht sinnvoll anwenden. Dies ist nur ein Beispiel unter vielen, die ich für diesen Sachverhalt vorgetragen habe.
Dennoch stehen wir heute auf einem Fundament von Wissen, welches wir als wahr anerkennen müssen. Dass die Erde ungefähr eine Kugel ist, ist wahr, auch wenn sich über den Wahrheitsbegriff philosophieren lässt. Es führt kein vernünftiger Weg mehr zu der Behauptung, sie sei eine Scheibe. Und da ich vernünftig diskutieren möchte, beschäftige ich mich mit der Wahrheit.