Zitat:
Zitat von keko#
Es ging mir nur darum, dass du und auch Jörn die ganze Zeit darstellt, wie unhaltbar der Glaube in der aufgeklärten Zeit ist (z.B. Religionsunterricht in der Schule) und du dann so etwas Absurdes wie ein Kopftuch mit "Leben und leben lassen" wegwischt und verharmlost. Das machst du schon wieder, indem du die Debatte als Petitesse ansiehst.
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Vielleicht wird es durch (fiktive) Beispiel klarer:
Nehmen wir an, ich argumentierte gegen das Tabakrauchen. Es sei schädlich und außerdem ein Unding, dass dafür Werbung gemacht werden dürfe. Doch selbst wenn ich etwas gegen das Rauchen insgesamt habe, habe ich nichts gegen den einzelnen Raucher. Ob er raucht oder nicht, respektiere ich als seine persönliche Entscheidung.
Ich habe etwas gegen harte Drogen und finde den Handel damit kriminell. Ich habe aber nichts gegen den einzelnen Drogensüchtigen.
Verkehrsstaus finde ich lästig und rauben mir mitunter den letzten Nerv. Ich kritisiere die Regierung für ihre Verkehrspolitik. Ich habe etwas gegen Staus, aber nichts gegen die Menschen, die im Stau stehen.
Ich wende mich allgemein gegen den Glauben, wo er überprüfbar unwahr ist und andere Menschen diskriminiert oder Zwietracht unter die Menschen bringt. Ich wende mich aber nicht gegen den einzelnen Gläubigen, sofern er die Rechte anderer respektiert. Es ist sein persönliches Recht, auch Unwahres für wahr zu halten. Ich halte es ebenfalls für sein Recht, diesen Glauben durch sichtbare Symbole wie ein Kreuz an einer Halskette, den Habit einer Nonne oder ein Kopftuch sichtbar zu machen. Es ist auch sein Recht, sich stundenlang vor einer Mauer zu verneigen oder auf Holzplanken zu knien.
Falls Du also demnächst eine Baghwan Holzkette um den Hals oder eine jüdische Kippa auf dem Kopf hast, werde ich Dein Recht dazu verteidigen. Gleichzeitig werde ich alle für Lügner halten, die Dir weismachen, sie hätten privilegiertes Wissen darüber, welche Götter den Himmel bevölkern und was diese von uns wollen.
Ist es jetzt klarer?
