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Zitat von Nobodyknows
Ich denke wir beide haben uns mit der gebotenen Sachlichkeit und Höflichkeit und umfassend darüber ausgetauscht was wir vom Rechtsruck (in Form einer AfD, die mit großer Wahrscheinlichkeit in den nächsten Bundestag einziehen wird) halten.
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Danke, gleichfalls
Mir geht es allerdings weniger um die AfD, als darum, daß auch m.M.n. moderate rechte Positionen von den "Etablierten" zu wenig bedient werden, so daß Menschen mit diesen Wünschen auch ohne rechtsextrem zu sein bei der AfD landen. Ich sehe eine gewisse Ähnlichkeit zu Ungarn, wo es für moderate linke (und rechte) Positionen keine Partei gibt. Wer (verständlicherweise) keine Kommunisten will, dem bleibt nur Orban als "kleineres Übel" übrig. So befördert man unerwünschte Extrempositionen an die Macht.
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Für dich -so interpretiere ich Deine Äußerungen- ergeben sich Chancen auf, aus deiner Sicht notwendigen Korrekturen (z. B. bei der sehr bedeutsamen Gender-Politik, der Frage ob Grundschüler etwas von der Existenz der Homosexualität erfahren sollen oder der Erbschaftssteuer)
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Stimmt; ich sehe ähnliche Chancen wie seinerzeit bei den Grünen, daß aktuell vernachlässigte "Randthemen" in den Mittelpunkt gerückt werden durch eine neue, sicher nicht regierungsfähige Partei, die provoziert. Allerdings sind für mich die zitirerten Gender- und Erbschaftssteuer-Themen nicht zentral wichtig, eher populistische Schaukämpfe um Unwesentliches. Die Themen, die mir wichtig sind, und die die AfD am offensten anspricht (wenn auch nicht unbedingt mit sinnvollen Lösungen) sind eher z.B. Migration, Umgang mit fundamentalistischen Ideologien, speziell dem Islam, innere Sicherheit, Bevormundung durch den Staat.
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für mich bleibt ein Unverständnis darüber wie erwachsene Menschen eine Partei mit Mitgliedern wie Gauland, Höcke, Meuthen, etc. als ein Teil der Lösung statt als ein Teil des Problems ansehen können.
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Nach der Logik hätten die Grünen mit z.B. Jutta Ditfurth auch nix sein können. Ich hoffe noch, daß die AfD seine extremen Fundis genauso loswird, wie die Grünen seinerzeit ihre. Und ich glaube daran, daß es eher klappt, wenn man die AfD offen wie jede normale Partei behandelt, als wenn man sie in die "braune Ecke" verbannt. Aber das bleibt meine private Hoffnung.
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Egal, ich werde es nur schwer ändern können.
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Nein, ich glaube, jeder von uns kann etwas zu einer Änderung beitragen. Unsere Diskussion wird sicher auch von einigen gelesen, die wir vielleicht auf den einen oder anderen Gedanken bringen - darum glaube ich am Sinn und Nutzen solcher Diskussionen; nicht primär um sich gegenseitig zu überzeugen, sondern um Gedanken anzuregen, und so evtl. etwas kleines zu ändern.
Aber Du hast Recht - spannend bleibt es noch lange.