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Zitat von captainbeefheart
Zum einen kannst Du den Mindestlohn temporär über Arbeiter aus Niedriglohnländer umgehen. Nicht schön, wird aber leider in etlichen Branchen (Bau, Landwirtschaft, etc.) gemacht.
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Das muss halt durch Gesetze verhindert werden. Aber dafür sind die Lobbieisten zu nah an den Politikern.
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Zitat von captainbeefheart
Zum anderen: Viele Arbeitsplätze aus der Produktion sind längst weg und zwar auch außerhalb von Europa. Ich arbeite viel für die Automobilzulieferindustrie, die sind heute in Rumänien, Tunesien. Moldawien, Mexiko, Nicaragua, Vietnam, China etc. Und die kommen auch nicht mehr zurück. Im Gegenteil: Jetzt folgt (bzw. das ist in vollem Gang) im Zuge der Digitalisierung die zweite Welle, mit der die Wissensarbeitsplätze (Entwicklung, IT, HR etc.) dorthin gehen - und nicht mehr zurückkommen.
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Das ist im Zuge der Profitmaximierung ja auch absolut verständlich. Wenn man die Kosten bis zum Endverbraucher bei gleichem Preis des Endprodukts reduzieren kann, wird man dies tun. Dies wäre in der Form aber nicht mehr möglich, wenn wir tatsächlich ein Europa mit einem einheitlichen Arbeitsmarkt hätten und dieses Europa zum Schutz seines Arbeitsmarktes einen gewissen Protektionismus pflegen würde.
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Zitat von captainbeefheart
Aber jetzt das Beste: Und TROTZDEM haben wir die höchste Erwerbsquote, die wir je in Deutschland hatten und wir haben schon jetzt einen regionalen und Berufsbezogenen Mangel an Mitarbeitern für Jobs!
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Naja die Erwerbsquote ist aber mittlerweile auch reichlich verwässert. Aufstocker, Zeitarbeit, geringfügige Beschäftigung... Dazu die demographische Entwicklung. Und und wir haben keinen regionalen und Berufsbezogenen Mangel an Mitarbeitern für Jobs, sondern einen regionalen und Berufsbezogenen Mangel an qualifizierten und motivierten Mitarbeitern für Jobs.Die Ansprüche von Arbeitgeber und die Qualifikation von potentiellen Arbeitnehmer driften nämlich auch schön auseinander.