gemeinsam zwiften | youtube | forum heute
Ready for raceday.
Triathlon Coaching
Individueller Trainingsplan vom persönlichen Coach
Wissenschaftliches Training
Doppeltes Radtraining: Straße und Rolle mit separaten Programmen
Persönlich: Regelmäßige Video-Termine
Mehr erfahren: Jetzt unverbindlichen Video-Talk buchen!
triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Periodisation vs. Reverse Periodisation
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 26.01.2017, 12:07   #65
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
Benutzerbild von Klugschnacker
 
Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 24.850
Zitat:
Zitat von -MJ- Beitrag anzeigen
Und am erfolgreichsten waren die Athleten, die sie am meisten Training unter der aeroben Schwelle gemacht haben, gerade eben auch in den letzten 2 Monaten vor dem Wettkampf. … Am erfolgreichsten waren also die, die gerade auch in den 2 Monaten der klassischen Build-Phase am meisten lockeres Training und am wenigsten Zone 2 Training gemacht haben (der Bereich des Wettkampftempos - mittleres bis oberes Ga1 bei den meisten Athleten) .

… Die Studie bringt also deutliche Hinweise dafür, das Zone 1 Training im größten Umfang kurz vor dem Wettkampf am meisten bringt.…

Zusammengefasst heißt dass, es waren die Athleten am erfolgreichsten, die nicht in Base 3 die meisten Kilometer geschrubbt haben, sondern in der Buildphase und sie waren umso erfolgreicher, je weniger sie das Wettkampftemp (Zone 2) in der Buildphase trainiert haben.
Du sprichst einen interessanten Punkt an, der mich auch beschäftigt. Ich interpretiere die Ergebnisse der Studie jedoch auch in einer anderen Richtung, als Du es in Deiner obigen Argumentation tust. Die Frage, die ich mir stelle lautet: "Warum vertrugen die Studienteilnehmer so wenig GA2 bzw. warum sprachen sie so schlecht darauf an?".

Denn in der Praxis beobachte ich durchweg ordentliche Leistungsentwicklungen durch die GA2-Intervalle in der BUILD- und PEAK-Phase. Warum war das bei den Studienteilnehmern nicht der Fall?

Die Studienteilnehmer haben nach der Methode der Reverse Periodisation trainiert. Möglicherweise war dadurch ihre Ausdauergrundlage schwach entwickelt, gemessen an den Anforderungen einer Langdistanz. Gut abgeschnitten haben im Rennen dann jene Athleten, welche die GA1-Grundlage bis zum Renntag noch nachgeholt haben. Wer jedoch mit unzureichender Grundlage auf GA2-Intervalle gesetzt hat, hat sich überfordert und im Rennen dafür gebüßt.

Das könnte zu der irrtümlichen Schlussfolgerung führen, dass ein umfangreiches GA1-Training direkt vor dem Wettkampf besser sei, als GA2-Einheiten. Hätte man jedoch klassisch periodisiert, nämlich zuerst eine grundsolide Ausdauergrundlage aufzubauen und danach das Wettkampftempo einzuschleifen, hätte man möglicherweise noch bessere Wettkampfleistungen erreicht.

Ich möchte das nicht behaupten, sondern nur als Interpretationsmöglichkeit zur Diskussion stellen. Denn einen gewissen Widerspruch der Studie zu den Erfahrungen vieler erfolgreicher Athleten lässt sich nicht ganz abstreiten.
Klugschnacker ist gerade online   Mit Zitat antworten