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Zitat von Marcoru
Gut, kurze schnelle Intervalle meinst Du? Das ist mir schon klar, aber soweit ich das verstanden habe, ist es nach der Methode rennspezifisches Training wie vor dem Wettkampf gefolgt von viel Ga1 in der sonst "Build-Phase" bei dann gutem Wetter also im Grunde Tempo-Block im Winter gefolgt von erneutem Aufbau auf dann bereits hohen Niveau.
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Wettkampfähnliches Tempotraining macht nur für ca. 2 Monate Sinn. Danach verliert es wie jedes Training zunehmend an Reizwirksamkeit. Die erarbeitete Form nimmt danach relativ schnell wieder ab. Deshalb kann man beispielsweise eine Topform nur ca. 6 Wochen aufrecht erhalten, danach muss man neu aufbauen.
(Der Hintergrund dafür scheint in den chemischen Transportern zu liegen, die in den Zellmembranen der Muskelzelle für den Laktattransport zuständig sind. Ein weiterer, gesicherter Grund ist die relativ kurze Lebenszeit der Mitochondrien.)
Das bedeutet, dass man die Effekte des wettkampfähnliches Tempotrainings im Winter nicht wirklich in den Sommer retten kann. Man macht bei der "reverse Periodisation" de facto einen klassischen zweigipfeligen Aufbau, mit einer wettkampfähnlichen Phase im Winter (Gipfel 1), einem Neuaufbau im Frühjahr (BASE) und einem erneuten Formhöhepunkt im Sommer (Gipfel 2).
Kann man schon so machen. Vor allem für langsamere Langstreckler, deren Wettkampftempo im GA1 liegt, kann dieses Konzept funktionieren. Für die Schnelleren würde ich davon stark abraten. Denn es ist entscheidend, in der Phase unmittelbar vor dem Wettkampf möglichst viele Kilometer im Renntempo abzuspulen. Deswegen gehört die BUILD-Phase (oder das Tempotraining) direkt vor den Wettkampf und nicht in den Winter. Wenn Du in den Wochen vor dem Wettkampf hauptsächlich langsame Umfänge trainiert hast, wirst Du auch im Wettkampf nicht sehr schnell sein.
