Zitat:
Zitat von Matthias75
Ich habe nicht behauptet, das Religion oder Kirche die einzig Instanz ist, die in einigen Fragen anzurufen ist. Ich habe nur darauf hingewiesen, dass klar formuliert werden sollte, gegen wenn oder was sich Kritik richtet.
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Gut, wenn es Dir vor allem um diese Klarheit geht, einverstanden. Du musst aber auch anerkennen, dass es ausgesprochen unklar ist, was der einzelne tatsächlich glaubt. Jeder etwas anderes. Da muss man auch mal Positionen zusammenfassend ansprechen. Das tun beide Seiten. Formulierungen wie "die Wissenschaft" oder "die Vernunft" sind genauso häufig wie die pauschalierende Bezeichnung "Katholik" oder "Gläubige".
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Zitat von Matthias75
Trotzdem bin ich der Ansicht, dass jeder glauben können soll, was er will. Wieso stört es dich, wenn jemand glaubt, dass die Erde in siebn Tagen erschaffen wurde. Soll er doch. Solange er nicht versucht, dich/mich öffentlich an den Pranger zu stellen, hat das doch keinen Einfluss auf dich/mich.
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Mich stört der Glaube von einzelnen Menschen nicht. Er interessiert mich meistens gar nicht. Soll jeder glauben, was er will. (Allerdings glauben die wenigsten, was sie wollen, sondern ganz überwiegend das, was ihre Eltern glauben).
Allerdings hat der Glaube von Millionen Menschen einen Einfluss auf Dein und mein Leben. Nicht allzu dramatisch, aber in einigen Punkt stört er mich. Zieht man den Kreis etwas weiter, so stellt man fest, dass sich weltweit Gläubige in schrecklichen Kriegen die Köpfe einschlagen. Von den 5 aktuell verlustreichsten Kriegen unseres Planeten sind immerhin 3 Glaubenskriege, denen man mit Vernunft nicht mehr beikommt. Vor einer möglichen Atombombe in den Händen eines tiefgläubigen iranischen Regierungschefs fürchten wir uns zurecht mehr als in den Händen des Premierministers Australiens. Warum wohl?
Wenn einige wenig Menschen glauben, sie wüssten von Gott selbst, dass gleichgeschlechtliche Liebe das Kommen des Himmelreichs verhindere, kann mir das in Deinem Sinne egal sein. Wenn hunderte Millionen das glauben, ist es mir nicht egal.
Was mir in Deiner liberalen Einstellung, die ich insgesamt teile, noch fehlt, ist die Instrumentalisierung von gläubigen Menschen. Da wir in diesem Punkt vermutlich gleicher Meinung sind, spare ich mir dazu weitere Ausführungen.
Ich würde es übrigens begrüßen, wenn Du Dich weiter am Austausch von Argumenten beteiligst.
