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Ich möchte noch einen Gedanken zum "Weihnachtsmarkt der Nationen" in Rüdesheim loswerden. Dort wurde ein islamischer Stand von den Besuchern des Marktes dermaßen gemobbt, dass die Leute des Stands Leine zogen.
Mir scheint, die Menschen kommen überwiegend nicht aus religiösen Gründen auf den Weihnachtsmarkt, sondern wegen des Glühweins und der Bratäpfel. Falls man die Glühweinstände abschaffen und ein paar fromme Prediger an ihre Stelle setzen würde, wäre es dort menschenleer.
Es ist also nicht die Religion, welche die Menschen dort vereint. Sie schafft es aber mühelos, die Menschen zu entzweien. Bürger, die auf friedliche Weise anderen Glaubens sind und das mit ihren christlichen Mitmenschen teilen wollen, werden beschimpft und bedroht.
In Deutschland herrscht Glaubensfreiheit. Der Bürgermeister der Stadt hätte meiner Meinung nach den Stand notfalls mit einem Polizeibeamten schützen müssen. Ich hätte mir außerdem gewünscht, dass der christliche Pfarrer anstelle frommer Sonntagsreden über Nächstenliebe zu dem islamischen Stand geht und ihn verteidigt.
Unsere Weihnachtsmärkte sind nichts als Heuchelei, wenn wir es nicht ertragen, dass dort auch Menschen anderen Glaubens mitmachen.
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