Zitat:
Zitat von Jörn
Nein, das darfst Du nicht, da Deine Frage erkennbar eine Schmähung darstellt, ohne sich mit meinen Argumenten auseinanderzusetzen. Sage mir, wo meine Argumente falsch sind, und wir sind im Gespräch.
Mein Posting befasste sich damit ob/warum der Hexenglaube in Europa auch einen Betrug darstellte. Darüber können wir uns gerne austauschen.
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Deine Argumentation will ich gar nicht als falsch bekämpfen. Teilen werde ich sie hingegen freilich nicht.
Ich hatte Dir lediglich eine Frage gestellt, woher der Christenhass kommt.
Dass es diesen in immer schrecklicheren Ausmaß gibt, können wir empirisch festhalten.
Weltweit werden 100 Mio. Christen verfolgt, wenn ich fünf Minuten für diesen Post benötige, dann wurden wieder zwei Christen in dieser Zeit vorwiegend in atheistischen oder islamischen Machtbereichen getötet. insofern sind Christen aufgrund ihres Glaubens zumeist Opfer und weniger Täter oder "Betrüger".
Ich vermute, dass Du dies als "erkennbare Schmähung" Deiner Person bzw. Argumentation in dem Eifer interpretiert hattest, obgleich ich Dir das nie unterstellte.
Ein paar Sätze zum "Hexenglauben". Menschenopfer gehören in erschreckender Weise zur Religionsgeschichte. Auch in der christlichen Geschichte. Die Hexenverfolgungen stammen ursprünglich aus dem Germanischen. Man glaubte sie durch die christliche Missionierung überwunden zu haben, als sie Mitte des 15. Jahrhunderts, beim Übertritt des Mittelalters in die Neuzeit, mit dem Schwachwerden des Glaubens wieder aufbrachen.
In einem Zeitraum von etwa 300 Jahren wurden ca. 50.000 Urteile (übrigens nicht wenige verurteilte Männer) vollstreckt. Die Hälfte davon im Heiligen Römischen Reich Dt. Nation. Auf dem gesamten Gebiet also ein bis zwei Urteile p.W. Vor dem Hintergrund damals häufiger, drakonischer Strafen. Jedes Urteil für sich ein Fehlurteil, keine Frage. Du führst häufig die katholische Kirche in Deiner Argumentation. Dazu eine Ergänzung. Die meisten Hexenurteile wurden in den germanisch/protestantischen Gebieten gefällt. Hinzu kommt, dass es sich in den allermeisten Fällen um weltliche Urteile handelte. Sprich die staatlich-politischen Institutionen fällten diese Urteile, wenngleich nicht selten ein Geistlicher dabei war, sofern damals bei Prozessen vorgesehen.
Die hl. Inquisition der kath. Kirche verfolgte übrigens keine Hexen sondern ganz im Gegenteil, sie ging gegen die Hexenverfolgungen als Heidenkult vor. Ende des 19. Jahrhunderts wurde durch die politischen Machthaber in Preußen im Kampf gegen die kath. Kirche dieser gar die Alleinverantwortung von angeblich 9 Mio. Opfer angedichtet. NS-Stellen übernahmen diese dann im dritten Reich um "nachzuweisen", dass die kath. Kirche germanische Hexen verfolgte. Dies scheint sich im kulturellen Gedächtnis bis heute verfestigt zu haben.
Jörn, ich schicke Dir gleich eine PN mit der Bitte um eine positive Bestätigung.
Danke, ciao!