gemeinsam zwiften | youtube | forum heute
2026: Mehr Dampf
Triathlon Coaching
Individueller Trainingsplan vom persönlichen Coach
Wissenschaftliches Training
Doppeltes Radtraining: Straße und Rolle mit separaten Programmen
Persönlich: Regelmäßige Video-Termine
Mehr erfahren: Jetzt unverbindlichen Video-Talk buchen!
triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Schwimmen in Rio
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 10.08.2016, 10:24   #193
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
Benutzerbild von Klugschnacker
 
Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 24.953
Zitat:
Zitat von zappa Beitrag anzeigen
In dem Fitnessstudio, in dem ich Winters trainiere, ist das Dealen mit Drogen auch für einen Unbedarften nicht übersehen. Ebenso wurde mein Trainingspartner (einige Jahre C-Kader im Radfahren) in seiner Zeit mehrfach dazu gedrängt, natürlich nicht direkt: "Max, ich glaube, deine Leistungen stagnieren, ich denke da musst Du mal was anders machen, damit Du im Kader bleibst bzw. nach oben kommen willst."
Hier muss man meines Wissen nach zwei Fälle auseinander halten, die oft vermischt werden und dann zu den Verdächtigungen gegen Amateur-Ausdauersportler führen:

Wer im Fitnessstudio trainiert, ohne an Wettkämpfen teilzunehmen oder einem Sportverband anzugehören, und Anabolika einwirft, betreibt kein Doping. "Doping" erfordert die Absicht, sich in einem Wettbewerb des organisierten Sports einen Vorteil zu verschaffen. Wer nach Feierabend in der Muckibude etwas einwirft, ohne an Wettkämpfen teilzunehmen, ist von mir aus ein Volltrottel, aber er ist kein Doper.

Bei dem oben genannten Radsportler liegt die Sache freilich anders: Er nimmt an Wettkämpfen des organisierten Sports teil und trainiert dafür. Bedient er sich einer verbotenen Substanz oder Methode, so ist das Doping.

Was am Zoll an verbotenen Medikamenten sichergestellt wird, sind zu 99% Potenzmittel, Schlankheitspillen, Lifestyledrogen und Anabolika für den Fitnessbereich (Muckibude). Hier geht es im juristischen Sinne nicht um Doping, da die Verwendung dieser Mittel nicht auf einen Vorteil bei Wettkämpfen des organisierten Sports zielt.

Viele Journalisten kennen diese Unterscheidung jedoch nicht und rechnen die Ergebnisse der Zollfahndung schwungvoll dem Ausdauersport zu. Dies ist zumindest meine persönliche Erfahrung mit Journalisten, die Kontakt mit mir aufnehmen, um mich über das Thema Doping im Triathlon zu befragen. Entsprechend wird in den Medien alles durcheinander geworfen.

Selbstverständlich gibt es Doping im Amateur-Ausdauersport tatsächlich, das beweisen etliche Einzelfälle. Aber es ist schwer, seriös das tatsächliche Ausmaß abzuschätzen. Wir haben uns in diesem Forum wiederholt intensiv damit auseinandergesetzt – mit dem Ergebnis, dass es kaum belastbare Hinweise darauf gibt.

In der sehr kleinen Sphäre des Profisports, insbesondere in der absoluten Leistungsspitze, gibt es jedoch zahlreiche Hinweise darauf, dass Doping sehr verbreitet ist.
Klugschnacker ist gerade online   Mit Zitat antworten