Zitat:
Zitat von Pascal
Konsequenterweise müsstest Du jedwede Lenkung/Prägung ablehnen. Vielleicht ist dann auch die Lesung von Frau Holle und Cinderella indoktrinös?
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Sie wäre indoktrinierend, wenn die Geschichte von Frau Holle den Kindern nicht nur vorgelesen würde. Sondern wenn diese Geschichte von pädagogisch ausgebildeten Lehrern als tiefere Wahrheit dargestellt würde, wenn Frau Holle im Unterricht gemeinsam mit Gebeten bedacht würde, und wenn man ihr gemeinsam mit Erwachsenen in beeindruckenden Holle-Häusern huldigte. Wenn man an Weihnachten aus dem Holle-Buch läse und alle Kinder an der Schule Holle-Bilder malen müssten und so weiter.
Ich habe durchaus Verständnis für Deine Entrüstung. Du musst Dich aber doch auch fragen, wie es kommt, dass Kinder stets den Glauben ihrer Eltern annehmen? Mit anderen Ideologien, mit denen sie erst später in Kontakt kommen, wie beispielsweise politische Wertesysteme, Kommunismus, Kapitalismus, in ihrer Berufswahl und ihren Hobbys, in vielen Fragen des persönlichen Geschmacks usw. unterscheiden sie sich jedoch erheblich von ihren Eltern und orientieren sich in weiten Grenzen selbst. Bei der Religion jedoch nicht, wenn sie als Kinder früh geprägt wurden.
Ich halte das für das Ergebnis einer Indoktrinierung durch Schule und Eltern, in einer Zeit, in der Kinder sich nicht dagegen wehren können.
Die Gegenposition wäre, dass Kinder jeweils von selbst durch scharfes Nachdenken dazu kommen, dass der Glaube ihrer Eltern genau der wahre ist, und eine Indoktrinierung durch Eltern und Lehrer nicht erfolgte. Wäre dies Dein Standpunkt?
