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Zitat von Klugschnacker
Was wir für moralisch halten (Gut und Böse) ist aus meiner Sicht in vielen Fällen einfach Verhandlungssache innerhalb einer Gesellschaft.
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Dem kann ich perfekt zustimmen. Und das dies einem langsamen Wandel unterliegt, ist auch selbstverständlich - für uns. Für überzeugt religiöse Menschen (besonders Moslems) ist aber bereits dieser Wandel verwerflich, da die Moralgesetze gottgegeben festgeschrieben wurden.
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Zitat von Klugschnacker
Die Muslima mit dem Kopftuch handelt genau in diesem Sinne. Sie orientiert sich an dem, was seit 1400 Jahren geschrieben steht. Du hältst ihr die modernen Standpunkte des aktuellen Zeitgeistes entgegen, und nennst ihr Weltbild und das ihres Mannes sexistisch, außerdem habe das nichts mit Religion zu tun.
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Das starre festhalten an dieser Tradition/Religion ist aber keine Verhandlung, es ist ein Ultimatum: ihr habt mich zu akzeptieren, punkt. Wenn sie in unserer Gesellschaft leben will, sollte sie sich an die hier über Jahrzehnte und länger ausgehandelten Maßstäben orientieren, statt bedingungslos ihre Maßstäbe hochzuhalten. Warum sollen wir diese Form der Verletzung unserer Moralvorstellungen eher dulden als Flitzer im Stadion oder Knutschen in der Kirche´(wobei ich beides für harmloser halte, als religiöse Sturheit).
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Zitat von Klugschnacker
Die meisten Menschen wandeln jedoch mit einer sich ändernden Welt auch ihre Moralbegriffe.
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Stimmt im Prinzip auch. Aber warum sollen zuerst wir, die Mehrheitsgesellschaft unsere Moralbegriffe wandeln? Ich finde, die Mehrheit hat immer das Recht, von der Minderheit die Akzeptanz der Moralbegriffe der Mehrheit zu verlangen.